Die Jugendabteilung der Schützengesellschaft Flörsheim-Dalsheim 1967 e.V. beim Training

 

Die Geschichte der Schützengesellschaft Flörsheim-Dalsheim 1967 e.V. reicht weit zurück. Während in anderen Regionen Deutschlands die Tradition im Vordergrund steht, ist es in Flörsheim-Dalsheim der Sport. 

Die erste Erwähnung über das Schützenwesen in Flörsheim-Dals[1]heim gab es in der „Deutschen Schützen- und Wehrzeitung“ 1864, in der von einem „Schützenverein in Niederflörsheim“ berichtet wurde. Zwischen dem 2. Weltkrieg und der Gründung des heutigen Vereins, gab es keinen schießsportlichen Verein in Flörsheim-Dalsheim.

In den Anfängen gründete sich eine Schützenabteilung des Turnerbundes, die im Saal des „Gasthauses zum Löwen“ in Niederflörsheim trainierte. Bereits damals waren die Trainingszeiten mittwochs und sonntags. Da der Saal im Gasthaus jedoch bald zu klein wurde, wurde ein Antrag auf Überlassung des Geländes am ehemaligen Schießstand gestellt, der am 29.12.1967 bewilligt wurde. 1969 fiel in einer geheimen Wahl die Entscheidung, sich vom Turnerbund zu trennen und einen eigenständigen Verein zu gründen. Am Tag der Gründung der Schützengesellschaft Flörsheim-Dalsheim 1967 e.V. zählte diese 44 Mitglieder und wuchs seitdem stetig. Heute zählen 152 Mitglieder zum Verein.

Von 1969 bis Mitte 1976 wurden durch beispielhafte Einsatzbereitschaft, Engagement und Teamgeist der Schützen zahlreiche Baumaßnahmen geschafft. In der Wormser Zeitung wurde eine Halle des Reichs-Arbeits-Dienstes angeboten, die jedoch in vier Tagen demontiert und abtransportiert sein sollte. Die Flörsheim-Dalsheimer nahmen diese Aufgabe an und schafften den Transport, in einem eigenartigen Zug aus wenigen LKWs und einigen Traktoren mit Rollen und vielleicht nicht ganz fachgerechter Verladung, tatsächlich innerhalb der vier Tage.

Heute gibt es drei Schießstände für unterschiedliche Disziplinen. Ein 10-Meter-Schießstand mit 16 Plätzen für Druckluft, CO² und Pressluftwaffen, ein 25-Meter-Stand mit zehn Plätzen mit Duellanlage, auf dem Kurz- und Langwaffen bis zu einer Geschossenergie von 1500 Joule geschossen werden und einen 50-Meter-Stand mit sechs Plätzen und einer Begrenzung auf 200 Joule für Kleinkalibersportgewehre, freie Pistolen und Kleinkaliberunterhebellangwaffen

Die angebotenen Disziplinen werden in Altersklassen von Schülern bis Senioren unterteilt und können teilweise auch abgelegt geschossen werden. Allgemein ist der Schießsport für jedermann geeignet. Jungschützen von unter zwölf Jahren dürfen mit Lichtschießen anfangen. Bis 14 Jahre darf man lediglich mit Luftdruckwaffen schießen, danach ergänzt sich das Angebot um Kleinkaliberwaffen bis .22lfB und ab 18 Jahren gibt es, soweit alle strengen Bestimmungen für die Waffenbesitzkarte erfüllt sind, keine Einschränkungen mehr. Neben den genannten Disziplinen ist in der SG Flörsheim-Dalsheim außerdem eine BDS-Gruppe (Bund deutscher Sportschützen e.V.) aktiv. Diese bietet Möglichkeiten zum Speedschießen oder Fallscheibenschießen.

Im Laufe der Jahre konnten die Vereinsmitglieder zahlreiche Siege in Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften sowie Rundenwettkämpfen verschiedener Disziplinen feiern. Regelmäßig qualifizieren sie sich außerdem für die Deutschen Meisterschaften und haben einige deutsche Meister im Verein.

Einmal im Jahr findet 14 Tage vor Ostern das begehrte „Ostereierschießen“ statt. Hier darf jeder schießen. Bei Treffern ins Schwarze können Ostereier oder sogar Schokohasen gewonnen werden. Geschossen wird mit dem Luftgewehr auf dem 10-Meter-Stand. Für die kleinen Schützen stehen Lasergewehre bereit. Die etwas Älteren dürfen bei Interesse ihr Können auf dem 50-Meter-Stand mit dem Sportgewehr oder Unterhebelrepetierer im Kaliber .22lfB unter Beweis stellen. Dies natürlich nur unter fachkundiger Aufsicht.

Allgemein wird der Besitz einer Waffe sehr stark kontrolliert und reglementiert. Als Sportschütze muss man mindestens ein Jahr im Verein sein und regelmäßig am Training teilnehmen, sowie entsprechende Leistungen verzeichnen, eine Ausbildung in Theorie und Praxis absolviert haben und einen zertifizierten, von der Behörde überprüften Waffenschrank besitzen. Man ist zudem mit jeder Waffe bei der Waffenbehörde und dem Nationalen Waffenregister registriert, wurde mit einem großen Strafregisterauszug von der Polizei und/oder zuständigen Waffenbehörde überprüft und ist „sauber“, bevor man eine Waffe erwerben kann, hat in der Vergangenheit keinerlei Straftaten oder größere Ordnungswidrigkeiten begangen und wird dies auch in Zukunft nicht tun, denn das wird in regelmäßigen Abständen überprüft und sobald man in einem geringen Umfang mit dem Gesetz in Konflikt kommt, würde man alle Waffen sofort abgenommen bekommen. Auch die Unterbringung und Verwahrung der Waffe darf jederzeit von der Behörde überprüft werden.

Wer einmal in den Schießsport reinschnuppern möchte, kann jederzeit zu den Trainingszeiten mittwochs von 18 bis 22 Uhr oder sonntags von 10 bis 12 Uhr vorbeischauen. Auf der Webseite www.sg-floersheim-dalsheim.de findet man den Standort des Schützenhauses auf einer Karte verzeichnet.

Text: © Jessica Bömicke
Bild: © Thomas Biedert