Nero`s Steak & Meeresfrüchte

Restaurant im Golfclub Worms, Hamm

 

Seit dem 15. April 2022 ist in das Vereinsheim des Golfclubs Worms in Hamm am Rhein mit Nero Hodzic Leben eingezogen. Bereits mit seinem Namen „Nero`s Steak & Meeresfrüchte“ schürte das neue Restaurant große Erwartungen bei unseren Restauranttestern. 

Für sie war schon bei der Auswahl des Restaurants klar, dass sie jeweils einmal Steak und einmal Meeresfrüchte probieren wollten. Am 19. Mai – also gut einem Monat nach der Eröffnung – war es dann endlich so weit und unsere Tester statteten Nero einen Besuch ab.

Nahe des Rheins an der Gernsheimer Fähre findet man eine besondere Idylle. Schon beim Eintreten waren unsere Tester positiv überrascht von dem schönen Ambiente. Trotz des wechselhaften Wetters an diesem Tag und ohne Reservierung konnten sie draußen Speis und Trank bei einem weitläufigen Ausblick über die grünen Golfclubwiesen genießen.

Da unsere Restauranttester erst recht spät das Restaurant besuchten, wurde Ihnen direkt bei der Begrüßung mitgeteilt, dass der Inhaber und das Personal um 21.45 Uhr mit der Fähre zurückfahren müssen. Doch dies störte unsere Tester nicht, denn sie hatten noch eineinhalb Stunden Zeit für den Restauranttest, was ihnen genügend erschien. So wurden sie vom Inhaber selbst zum Tisch geführt, welcher nach einem vorherigen Regenschauer extra für unsere Tester hergerichtet wurde. Auch die Speisekarte folgte umgehend. Eine Getränkekarte gab es, mit der Erklärung, dass das Restaurant erst seit einem Monat geöffnet habe, zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es wird allerdings an einer Karte gearbeitet. Inspiriert vom Nachbartisch bestellten sich unsere Tester einen Aperol Spritz und eine Flasche Wasser, die sogleich gebracht wurden. Weder an der Qualität noch am Preis gab es etwas auszusetzen.

Neben der fehlenden Getränkekarte wurde den Testern ebenfalls mitgeteilt, dass es sich auch bei der Speisekarte um eine vorläufige Karte handle und dass zukünftig geplant sei, ein breiteres Angebot zu präsentieren. Zu dem Zeitpunkt des Besuches gab es fünf Vorspeisen zur Auswahl: Eine Tomaten- und eine Kürbiscremesuppe, Weinbergschnecken mit Knoblauchsoße und Toast, Knoblauchbrot mit Sour Creme und hausgemachter Steaksoße und gegrillte Tintenfischfilets mit Tomaten und Knoblauchsoße.

Unsere Tester entschieden sich für die letzten beiden genannten Vorspeisen – denn bekanntermaßen findet ein Restauranttest des Wonnegauer Magazins nie ohne Knoblauch statt. Bei der Bestellung bekamen unsere Tester direkt den Tipp, dass die hausgemachte, primär aus Öl und Tomaten bestehende Steaksoße genauso wie die Sour Creme auch ideal auf das in Knoblauchbutter warm und frisch aufgebackene Brot passte. Dieser Empfehlung folgten unsere Restauranttester und berichteten, dass dies, verglichen mit den anderen Knoblauchbrot- oder Bruschetta-Vorspeisen, das bisher beste Knoblauchbrot war, das sie gegessen hatten. Eine klare Empfehlung also! Die Tintenfischfilets mit Kirschtomaten und Knoblauchsoße konnten ebenfalls überzeugen. Allerdings schmeckten sie im Empfinden der Tester etwas zu sehr nach Tomaten und hätten ebenfalls etwas kräftiger gewürzt sein können. Dies konnte jedoch wieder wett gemacht werden, da Pfeffer und Salz bereits auf dem Tisch standen und so jeder Gast nach eigenem Geschmack und Belieben individuell nachwürzen kann. Nach den fabelhaften Vorspeisen wurde die Freude auf die Hauptspeise nur noch größer.

Beim Blick in die Speisekarte fiel auf, dass diese aktuell noch sehr steaklastig ist. Wobei die meisten Gäste aktuell genau deswegen das Restaurant besuchen. Die Steaks gab es in unterschiedlichen Variationen jeweils mit 200 und 300 Gramm in den Qualitätsstufen Hüftsteak, Rumpsteak und Filetsteak. Entgegen der vom Namen erschaffenen Erwartungen gab es als Hauptgang nur ein Fischgericht: Ein Lachsfilet mit Butterreis, Blattspinat und Salat. Unsere auf Meeresfrüchte eingestimmten Tester hatten darauf weniger Lust und entschieden sich daher beide für ein Steak in verschiedenen Varianten – denn das soll ja auch das sein, für das sich Nero hier in der Region einen Namen machen will. So waren unsere Tester gespannt, ob dies gelingt und die Erwartungen erfüllt werden.

 

 

Besonders überzeugt wurden unsere Restauranttester bei der Bestellung des Hauptganges von dem perfekten und persönlichen Service mit Beschreibungen und Empfehlungen vom Inhaber selbst, dessen Herzblut nicht zu übersehen war. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit waren unsere Tester zu dem Zeitpunkt aber auch die einzigen Restaurantgäste die etwas aßen und konnten so den uneingeschränkten Service genießen, für den die höchste Punktzahl in der abschließenden Bewertung vergeben wurde.

Erst nach der Bestellung fiel auf, dass die Tester gar nicht nach den gewünschten Garstufen der Steaks gefragt wurden. Auf die Nachfrage und die Erläuterung, dass einer der Tester medium rare bevorzugt, während der andere Tester medium bis well-done präferiert, wurde erklärt, dass das Steak aufgrund der Zubereitung auf heißen Platten immer perfekt für jeden Kunden präsentiert werde. Dies wurde dann erstmal hingenommen. Doch leider wurde der Tester, der sein Steak medium rare bevorzugt, enttäuscht.

Beide Tester hatten ein Filetsteak, welches in der Mitte anfangs einen perfekten, leicht rosa Garpunkt hatte und anschließend durch die heiße Platte, auf der es serviert wurde, nachgarte. Sehr ansprechend war hier die optische Präsentation auf einer Holzplatte, getoppt mit einer Metallplatte in Kuh-Form und auch die Fleischqualität war, als es noch rosa war, sehr gut. Eben so, wie man es bei einem Filetstück erwartet. Enttäuschend war allerdings, dass dies nur anfangs der Fall war, als das Fleisch frisch serviert wurde. Nach dem Essen machten unsere Restauranttester den Gastgeber auf den, bei einem Tester leicht verpassten, präferierten Garpunkt aufmerksam und zeigten ihm das letzte Stück, das mittlerweile komplett durchgebraten war. Dieser nahm es zur Kenntnis und erklärte freundlich, dass er dies beim nächsten Besuch wisse und seine Gäste dementsprechend bediene. Denn in der Regel kenne er seine Gäste.

Alle Beilagen und Soßen für den Hauptgang mussten separat bestellt werden. So entscheiden sie sich unsere Tester für Kräuterbutter, Sauce Bernaise, Bratkartoffeln und Mediterranes Gemüse. Da dies auch separat serviert wurde, hatte es den Vorteil, dass gegenseitig die Beilagen und Soßen des anderen probiert werden konnten. Sowohl die Beilagen als auch die Soßen waren optimal gewürzt als auch angebraten und überzeugten unsere Tester. Allerdings wurde der Preis der Gemüsebeilage mit 4,90 Euro und der Sauce Bernaise mit 3,90 Euro für etwas hoch empfunden.

Bei der Weinauswahl zum Hauptgang fehlte den Testern wieder[1]holt die Getränkekarte. Allerdings wurden sie freundlich vom Gastgeber beraten und entschieden sich, entsprechend ihrer eigenen Vorlieben und den Empfehlungen des Gastgebers, für einen Rosé aus dem Weingut Sander aus Mettenheim und einen Merlot aus dem Schlossgut Schmitt aus Guntersblum. Beide Weine waren, wie bei den Weingütern zu erwarten, geschmacklich perfekt. Einzig die Trinktemperatur des Rotweines, der lauwarm serviert wurde, hatte zur Folge, dass dieser seine Qualität nicht ganz entfalten konnte.

Zum Abschluss des durchaus gelungen Abends wollten unsere Tester gerne noch ein Dessert genießen. Auf der Speisekarte des Restaurants konnten sie jedoch leider nichts finden. Nach Nachfrage wurde ihnen Pfannkuchen mit Eis, verschiedene Eissorten und Kuchen aus der Kuchenvitrine angeboten. Diese habe das Restaurant immer zur Auswahl, da es auch dienstags bis sonntags ganztags ab 11.30 Uhr geöffnet hat und sich so ideal für eine Kaffee- und Kuchen-Pause bei einer Radtour anbietet.

Unsere Tester bestellten die Pfannkuchen mit Eis. Doch kurz darauf bekamen sie die Information, dass diese leider aus sind. So wurde sich für ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren umentscheiden. Wie die anderen Speisen erfüllte auch das Eis die Erwartungen. Jedoch sei die Erwartungshaltung erlaubt, dass in der Zukunft ein etwas größeres Spektrum an Desserts in der Speisekarte geboten wird.

Da der Abend zeitlich nun sehr fortgeschritten war, und das Personal sowie der Inhaber bekanntermaßen die letzte Fähre nehmen mussten, wurden unsere Tester bereits um 21.30 Uhr abkassiert. Dennoch durften sie den Abend draußen gemeinsam mit einem weiteren Pärchen ausklingen lassen und ihre Getränke in Ruhe austrinken. Sogar ein Sonnenschirm wurde wegen des anfangenden Nieselregens noch vom Gastgeber selbst aufgespannt, damit die Atmosphäre nicht gestört wurde und die verbleibenden Gäste im Trockenen sitzen konnten. Die Ruhe wurde jedoch schnell von Stechmücken gestört, die so nahe am Rhein im Sommer allerdings nicht vermeidbar sind.

Das Angebot von Nero`s Restaurant im Golfclub Worms, das an sechs Tagen die Woche von 11.30 Uhr bis 21.45 Uhr geöffnet hat und durchgängig warme Küche, Kaffee und Kuchen anbietet, ist definitiv eine Bereicherung des kulinarischen Angebotes der Verbandsgemeinde Eich. Auch als Ausflugsziel ist dieses schön gelegene Restaurant besonders für Radfahrer geeignet. Wären nicht ein paar kleine Punkte zu bemängeln gewesen, hätte dieses Restaurant durchaus das Potenzial zur Höchstpunktzahl gehabt. Unsere Restauranttester bemerkten sofort, dass der Gastgeber Nero Hodzic sein Handwerk beherrscht und bereits in Oppenheim sowie Griesheim eine eigene Gastronomie betrieb. Er ist mit Herz und Seele bei seinem Job, was ihm auch die vollen fünf Sterne im Service einbrachte.

Vermutlich werden unsere Tester im nächsten Jahr einen Test wiederholen und sind schon gespannt, ob sie dann neben den Meeresfrüchten und einer Getränkekarte auch weitere Steigerungen feststellen können. Insgesamt waren sie beide aber auch dieses Mal überzeugt. Preislich lag der Besuch unserer Restauranttester bei 110 Euro für zwei Personen, die sich auf zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte, ein geteiltes Eis, sowie Getränke aufschlüsselten. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis war dies aus der Sicht der Tester absolut angemessen.

Text: © Jessica Bömicke
Bilder: © Wonnegauer Magazin