Winzer des Monats

„Jedes Jahr aufs Neue einzigartige Weine erzeugen – das ist mein Ansporn“

Daniel Schmitt aus Mettenheim

Vor knapp 15 Jahren übernahm der junge Winzer das Weingut seiner Eltern „In den Weingärten 7“ in Mettenheim. Bereits von klein auf war bei Daniel Schmitt das Interesse am Winzerberuf der Eltern geweckt. Nach seiner Schulzeit entschied er sich für eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker und fand später den Weg doch wieder zurück in den Weinbau.

In Geisenheim studierte der jetzige Winzer Weinbau und nutze die Gelegenheit, bei Auslandsaufenthalten in Neuseeland und Südafrika über den Tellerrand zu schauen. Interessant fand Daniel Schmitt hier vor allem die anderen Größendimensionen des Weinbaus in Neuseeland. Zurück in Deutschland übernahm er 2009 schließlich das elterliche Weingut in dritter Generation.

Daniel Schmitt nahm sofort die Modernisierung des Weingutes in Angriff und strukturierte so einiges um. Das Design, die Klassifizierungen und der Ausbau der Weine sowie die Kundenstruktur änderten sich mit der Übernahme. Spezialisiert ist das Weingut nun nicht mehr auf Privatkunden, sondern die Gastronomie und den Handel. Selbstverständlich sind noch immer Privatkunden willkommen, die nach Absprache gerne auf dem Hof vorbeikommen dürfen. Öffnungszeiten gibt es bei Daniel Schmitt keine. Zudem verdoppelte der Winzer die Weinbergsflächen von neun auf knapp 18 Hektar. Die Weinberge befinden sich in den Top-Lagen Mettenheims und Bechtheims.

Wichtig ist Daniel Schmitt vor allem die Pflege der Weinberge, denn hier beginnt der Weg des Weines. Faule und unreife Trauben werden vor der Lese per Hand vorselektiert. Dem Winzer geht es beim Wein nicht ums Philosophieren: „Beim Wein zählen Handarbeit, Fleiß und Intuition, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Sein Ziel ist es, dass jede Rebsorte auch zu schmecken ist. Man solle die Unterschiede nicht nur auf dem Etikett sehen können, sondern auch im Gaumen spüren. Er achtet darauf, so wenig wie möglich in den Prozess einzugreifen und arbeitet mit Spontangärung, langen Maischestandzeiten und wenig Reinzuchthefen.

Bei den Klassifizierungen der Weine unterscheidet der Winzer zwischen Guts-, Orts- und Lagenweinen. Als Weine mit klarem Profil kommen die Gutsweine unkompliziert und fruchtig ins Glas und starten hierbei bereits auf einem hohen Niveau. Der Trinkspaß steht an erster Stelle, sodass sie als Aushängeschild des Gutes für den täglichen Genuss geeignet sind. Die charaktervollen und ausdrucksstarken Ortsweine präsentieren die lokaltypischen Merkmale ihrer Herkunft wieder. Ein Riesling aus Mettenheim oder Bechtheim sei humaner in der Säure und kräftiger als in anderen Regionen. Mit den Lagenweinen produziert Daniel Schmitt Weine mit Charakter. Von den ältesten Rebstöcken der Lagen Mettenheimer Schlossberg, Bechtheimer Geyersberg, Bechtheimer Stein und Bechtheimer Hasensprung stammen diese einzigartigen Weine. Nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich in den Prozess der Gärung und Reife eingreifen“, soll jeder Wein die Möglichkeit haben, seinen eigenen Weg zu gehen.

Faszinierend findet Daniel Schmitt an seinem Beruf, dass jeder Tag und jedes Jahr unterschiedlich ist und neue Herausforderungen bereithält, die es zu meistern gilt. Das mache die ohnehin schon vielfältige Arbeit noch interessanter.

Text: © Jessica Bömicke
Bilder: © Daniel Schmitt