Zum Alten Kelterhaus

Alsheim

Nachdem unsere Restauranttester in der letzten Ausgabe in der Verbandsgemeinde Monsheim unterwegs gewesen sind, geht es für diese Ausgabe in die Verbandsgemeinde Eich, genauer gesagt nach Alsheim. Dort waren sie zu Gast im Restaurant „Zum Alten Kelterhaus“.

Die Vergangenheit des Alten Kelterhauses reicht weit zurück: Bereits 1732 wurde es errichtet und war anfangs lediglich als Keller gedacht, bis 1870 ein Haus darauf erbaut wurde. Damals ließ Wilhelm Pauli drei sakrale Fenster in die Probierstube einbauen, die aus der evangelischen Kirche in Gimbsheim stammen und bis heute am Kelterhaus zu bestaunen sind. Bevor unsere Generationen in diesem Restaurant Platz nehmen konnten, waren es Burschenschaften, Studierende und Karnevalisten, die diesen Ort zu einem beliebten Treffpunkt machten. Nach den beiden Weltkriegen stand es jedoch einige Zeit leer – bis es im Jahre 2008 neues Leben eingehaucht bekam.

So kam es dazu, dass die Gäste des Alten Kelterhauses heutzutage je nach Jahreszeit verschiedene Örtlichkeiten besuchen können, um zu speisen und zu trinken: Besonders in den kälteren Monaten bietet sich das ehemalige „Kelterhaus“, der Gewölbekeller, für einen Besuch an. Warme Holzöfen, Kerzenschein und andere Raritäten locken, sich dem kalten Wetter zu entziehen. Im Sommer dagegen lädt der angelegte Biergarten, der mitten in den Weinbergen „Alsheimer Frühmesse“ zu finden ist, mit seinem Außenbereich auf unterschiedlichen Ebenen zum Verweilen ein. Außerdem ein für Wandernde und Radfahrende augenscheinlich beliebter Ort zum Rasten. Eine Besonderheit des Biergartens ist der angegliederte Pflanzenhof, in dem die dort ausgestellten Pflanzen und Blumen auch gekauft werden können.

Zum weiteren Angebot des Alten Kelterhauses gehört seit mehr als drei Jahren außerdem ein Veranstaltungsprogramm. Die Gäste können an ausgewählten Wochenenden Live-Musik oder andere Kulturveranstaltungen genießen – und das in vielen Fällen eintrittsfrei, denn die meisten Musizierenden finanzieren sich am Ende des Abends durch die Hutspende.

Außerdem können alle Locations auch für Familien-, Firmenfeiern und andere Festlichkeiten gemietet werden.

Nachdem wir nun so viel über die Geschichte und das Restaurant im Allgemeinen erfahren haben, widmen wir uns dem eigentlichen Restauranttest. Denn für die Bewertung am Ende ist es der Aufenthalt und das Essen unserer Tester, was wirklich zählt.

Besucht haben sie das Alte Kelterhaus mittwochabends. Von außen konnte das Gebäude direkt überzeugen und auch der erste Eindruck vom Inneren des Restaurants war gut: Der mit Kerzen und Kerzenleuchter dekorierte Keller, der Charme der warmen Holzöfen und die dezente Musik, die im Hintergrund lief, wirkten sehr einladend. Trotz der gegebenen gesellschaftlichen Umstände, die zu diesem Zeitpunkt Corona-bedingt herrschten, durften sich die Tester nach der Prüfung ihrer Formalien einen freien Platz, an dem sie sich „wohlfühlen“, selbst wählen. Der Zeltanbau, der vorrangig als Ausweichmöglichkeit bei größeren Veranstaltungen genutzt wird, kann bei diesem Ambiete zwar nicht mithalten. Da aber im Gewölbekeller gespeist wird und der Anbau somit nicht äußerst relevant ist für einen Restaurantbesuch, vergeben die Tester für die erste Kategorie Ambiente fünf von fünf Sternen.

Am Platz angekommen, gab es auch schon die Speisekarte. Verhältnismäßig fällt diese jedoch klein aus, auch wenn zum bestehenden Angebot täglich wechselnde Gerichte ergänzt werden. Deshalb gibt es für die Angebotsvielfalt drei von fünf möglichen Sternen.

Als Vorspeise wählten beide unserer Tester Bruschetta. Für einen Preis von 5,50 Euro wurden vier kross gebackene Baguettescheiben serviert, die reichlich mit einem Mix aus Tomatenwürfeln, Zwiebeln und Kräutern belegt waren. Dazu wählten sie Wein: ein Sauvignon Blanc und ein Rosé. Letztendlich konnte die Vorspeise im Großen und Ganzen überzeugen. Für den Geschmack unserer Tester hätten die Bruschettas jedoch etwas mehr Knoblauch vertragen können.

Als Hauptspeise wurde ein Jägerschnitzel, dazu Pommes Frites und ein Beilagensalat, und ein Flammkuchen mediterraner Art bestellt. Die Größe und Dicke des Schnitzels war mehr als ausreichend und hatte eine gute Qualität, genauso wie die Jägersoße, die mit frischen Pilzen zubereitet wurde. Die Portion der Pommes Frites war groß und das Dressing des Salates gut gewürzt und ungewohnt scharf. Insgesamt gab es das Schnitzel, die Pommes und den Beilagensalat für einen Preis von 14,50 Euro.

Der Flammkuchen mediterraner Art war belegt mit Oliven, Tomaten, Zwiebeln und Schafskäse, auf Wunsch noch zusätzlich mit Knoblauch und wurde auf einem Holzbrett serviert. Neben dieser Variante gibt es noch vier weitere: „Kelterhaus Original“, „Knobi“, „Lachsflammkuchen“ und sogar eine vegane. Zu einem Preis von 8,50 Euro gab es von Seiten der Tester nichts auszusetzen – der Teig war dünn und reichlich belegt, genau so, wie man einen klassischen Flammkuchen erwartet. Dazu gab es für beide Tester noch Rotwein, ein Spätburgunder und ein Merlot für je 4,90 Euro im 0,2 Liter Glas. Auf ein Dessert wurde aufgrund der Fülle der Vor- und Hauptspeise verzichtet. Insgesamt geben die Tester für ihre Speisen vier von fünf Sternen.

Der Service an diesem Abend war sehr freundlich, zuvorkommend und aufmerksam. Michael Diehl, der das Alte Kelterhaus leitet, gesellte sich zwischendurch auch an den Tisch unserer Tester und erkundigte sich nach dem Rechten. Trotz dessen, dass sie keine Stammgäste sind, hatten die Servicekräfte einen sehr familiären Charakter. Für den Service werden somit viereinhalb Sterne vergeben. Auch wenn das Angebot der Speisekarte vielfältiger ausfallen könnte, haben die Gerichte, der Service, das Ambiente und letztendlich auch das Preis-Leistungsverhältnis gefallen und machen das Alte Kelterhaus in Alsheim zu einer Empfehlung für unsere Leser!

Text: © Wonnegauer Magazin
Bilder: © Zum Alten Kelterhaus, Wonnegauer Magazin