Daniela Ringe vom „Wonnegauer Magazin“ im Gespräch mit Elke Wagner, Inhaberin der Hupperts Gud Stubb und passionierte Gastronomin mit Herz

Im Herzen von Rheinhessen, wo Tradition auf leidenschaftliche Gastfreundschaft trifft, erhebt sich der Burgunderturm – ein Lokal, das mehr ist als nur ein Restaurant. Hier wird jeder Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Elke, erzähle uns, was dich inspiriert hat, den Burgunderturm zu eröffnen.

Die Gelegenheit ergab sich quasi von selbst. Der vorherige Pächter musste den Betrieb aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Unsere kleine Gaststätte, die Gud Stubb, platzte ständig aus allen Nähten, sodass wir oft Gäste abweisen mussten. Die Eröffnung des Burgunderturms war für uns die perfekte Ergänzung.

Wann war die große Eröffnung und wie haben die Gäste darauf reagiert?

Unsere Türen öffneten am 3. Mai. Es war ein Tag voller Emotionen und Freude, für das gesamte Team und mich. Wir feierten bis in die frühen Morgenstunden und die Begeisterung unserer Gäste war einfach überwältigend.

Was macht die Küche im Burgunderturm aus, welche Zielgruppe sprecht ihr an und wie wichtig ist euch die Regionalität der Zutaten?

Wir setzen auf gutbürgerliche, rheinhessische Gerichte, alles frisch und mit Sorgfalt zubereitet. Unser perfekt gelegener Biergarten, inmitten der Weinberge, spricht bei schönem Wetter sowohl Radfahrer als auch Wandergruppen an. Aber auch für Biker ist der Burgunderturm ein beliebter Treff geworden. Umschwärmt wird bei unseren Gästen das Kotelett vom Landschwein. Wir bieten jetzt saisonal sogar Wild mit an. Regionalität ist für uns kein Trend, sondern Herzenssache.

Wie begann dein Einstieg in der Gastronomie?

Mein Einstieg begann im Service in der Tennishalle in Pfeddersheim, bevor ich vor drei Jahren die Leitung der Gud Stubb übernahm. Das war eine prägende Zeit für mich.

Wie lange kennst du schon deine Köchin und inwiefern hat eure Beziehung deine Entscheidungen beeinflusst?

Vicky kenne ich bereits seit 22 Jahren. Wir arbeiteten in der Tennishalle zeitgleich. Sie war 18 und Küchenhilfe und ich 28 und im Service tätig. Unsere Wege trennten sich vorübergehend. Als sie hörte, dass ich die Leitung in der Gud Stubb innehatte, fand sie ihren Weg zurück zu mir. Das war Schicksal. Unsere tiefe Freundschaft und ihr kulinarisches Können waren ausschlaggebend dafür, dass ich mich an den Burgunderturm gewagt habe. Sabrina, die Köchin vom Burgunderturm, hat zwei Jahre lang an der Seite von Vicky in der Gud Stubb gekocht, sodass wir sie mit gutem Gewissen in den Turm schicken konnten. Wichtig für mich ist, dass die Handschrift der Küche immer konstant bleibt.

Was schätzt du besonders an Vicky?

Vicky ist ein wahrer Herzmensch und die Seele unserer Küche. Sie ist in jeder Lebenslage an meiner Seite. Ohne sie hätte ich damals die Gud Stubb wahrscheinlich schließen müssen. Unsere Gäste sind verrückt nach ihren Kreationen. Sie wird schon immer die „Rumpsteak-Queen“ genannt. Und das hat sich auch bei uns in der Umgebung wie ein Lauffeuer verbreitet.

Was macht die Atmosphäre im Burgunderturm so besonders?

Unser Lokal zeichnet sich durch eine herzliche, ehrliche und familiäre Atmosphäre aus. Bei uns steht der persönliche Kontakt im Vordergrund, was unseren Gästen das Gefühl gibt, bei Freunden zu sein. Ich sage immer, der Gast, der bei uns sein Geld lässt, verdient einen freundlichen, zuvorkommenden und persönlichen Service. Zwischenmenschlichkeit und ein persönliches Verhältnis zu den Gästen stehen bei mir an erster Stelle und trägt, denke ich, enorm zum Erfolg bei.

Elke, gab es besondere Herausforderungen bei der Eröffnung des Burgunderturms?

Eine enorme Herausforderung war die komplette Renovierung von nur drei Wochen. Der Zeitdruck war immens, besonders am Tag vor der Eröffnung. Doch dank des unermüdlichen Einsatzes des ganzen Teams, haben wir bis hin zur Dekoration alles rechtzeitig geschafft.

Euer Team besteht aus 18 jungen Frauen, einem Junior-Chef Niklas und natürlich du. Wie funktioniert die Zusammenarbeit in so einem großen, weiblichen Team?

Es ist tatsächlich erstaunlich harmonisch. Alle sind sehr herzlich und unterstützen sich gegenseitig. Konflikte gibt es selten, was nicht zuletzt daran liegt, dass alle aus der Umgebung kommen und sich untereinander gut kennen. Sie motivieren sich also gegenseitig.

Elke, welche besonderen Momente hast du bei der Eröffnung erlebt?

Ein ganz besonderer Moment war sicher die Eröffnungsfeier, da man mir des Öfteren nachsagte, ich wäre nun „größenwahnsinnig“, den Burgunderturm auch noch zu übernehmen. An diesem Tag bekam ich die große Torschlusspanik. Doch als ich ankam und Vicki mich sofort in den Arm nahm und mich in Kürze wieder motivieren konnte, waren alle Sorgen und Ängste vergessen. Dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, wurde mir dann bewusst, als ich zu guter Letzt von meinem Team einen Strauß Blumen überreicht bekam. Dieser Stolz und Zusammenhalt hat mich sehr berührt und bestärkt.

Zum Abschluss, was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Mein Motto lautet: „Wo andere aufhören, fange ich erst an.“ Habt Mut, seid ehrgeizig, fleißig, habt Spaß an dem was ihr tut und stellt euch neuen Herausforderungen! 

Fazit:
Das Gespräch mit Elke Wagner zeigt nicht nur ihre Leidenschaftfür die Gastronomie, sondern auch den familiären Charakter ihres Unternehmens und die tiefe Verbundenheit innerhalb ihres Teams. Ihre Geschichte inspiriert und motiviert, mutig neue Wege zu gehen.

Text: © Wonnegauer Magazin
Bilder: © Niklas Wagner