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Rheinhessischer Jungwinzer unterstützt erstes nepalesisches Weingut bei der Optimierung der Weinherstellung

Denkt man an Orte, an denen Wein angebaut wird, ist Nepal wahrscheinlich nicht gleich dabei. Das ist kein Wunder, da es bisher nur ein einziges Weingut dort seit 2009 besteht: das Pataleban Vineyard Winery. Dieses befindet sich in dem kleinen Ort Pataleban, der zirka 1 ½ Stunden westlich von Katmandu auf etwa 1000 Meter liegt.

Der rheinhessische Winzer Sebastian Erbeldinger (24) vom Weingut Bastianshauser Hof – Erbeldinger wurde für zwei Monate angeworben, um bei der Optimierung der Weinerzeugung beratend zur Seite zu stehen. Erbeldinger, der bereits für jeweils eine Erntesaison in Südafrika und Neuseeland arbeitete, gab seine Erfahrungen und Kenntnisse unter anderem beim Verbessern der Arbeitsstrukturen im Weinberg, dem Organisieren der Traubenernte und dem Verarbeiten der Trauben im Pataleban Vineyard Winery in Nepal weiter. Er packte nicht nur mit an und zeigte praktisch, wie und wo Optimierungen möglich waren. Sondern hielt auch Schulungen und ermöglichte Weiterbildungen der Mitarbeiter.

Ernte in Nepal

Nachdem die ersten angebauten Sorten zum Teil viel zu spät für das vorhandene Klima reiften, setzt das nepalesische Weingut heute größtenteils auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die sogenannten PIWIs. Das sind Neuzüchtungen, die eine natürliche Resistenz gegen Rebkrankheiten aufweisen. Beim Anbau von PIWIs kann der Einsatz von Pflanzenschutz im Weinberg deutlich reduziert werden. Gleichzeitig werden hiervon Sorten angebaut, die früh reifen, so dass bereits vor dem Monsun im Juni reife Trauben geerntet werden können. „Auch wir bauen auf unserem Familienweingut Bastianshauser Hof viele PIWIs an“, erzählt Sebastian Erbeldinger. Im Pataleban Vineyard Winery werden aktuell ein Rotwein, ein Weißwein und ein Rosé ausgebaut. Geschmacklich unterscheiden sich die Weine von Produkten aus klassischen Weinbauländern, sind jedoch qualitativ auf einem guten Niveau, das hohes Potential für die Zukunft verspricht.

Als Resümee des Aufenthalts blickt Sebastian Erbeldinger auf eine spannende Zeit am Fuß des Himalayas zurück: „Sowohl aufgrund der Geografie als auch dem kulturellen Hintergrund, denkt man zunächst nicht daran, dass Weinbau in Nepal stattfindet. Jedoch wird hier nun mit einfachen Mitteln und deutlich geringerer technischer Ausstattung als in Deutschland damit begonnen. Ich konnte den Menschen dort Wege zeigen, um die Weinqualität zu verbessern, während sie mir durch ihre Herzlichkeit und Zufriedenheit zeigten, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein“.

Text: © Sissi Steuerwald
Bilder: © Sebastian Erbeldinger