Der Eine-Welt-Laden mit Café in Osthofen

In der Mitte Osthofens erfreut sich seit 2007 der Eine-Welt-Laden mit Café großer Beliebtheit. Bereits vor 2007 nutze die evangelische Kirchengemeinde die kleine Kirche in Osthofen, um an verkaufsoffenen Sonntagen Besichtigungen und einen Kaffee und Kuchen Verkauf anzubieten. Auch damals wurde schon auf faire Ware geachtet. Denn mit dem Thema „fairer handeln“ sollen Menschen aus der ganzen Welt unterstützt werden. 

Im Januar 2007 konnte schließlich der Eine-Welt-Laden mit Café in den Räumlichkeiten der kleinen Kirche in Osthofen öffnen. Auch zur Begeisterung vieler Gäste, die in der kleinen Kirche getauft oder getraut wurden und so endlich wieder die Möglichkeit hatten, diesen besonderen Ort zu besichtigen. Neben dem Verkauf fairer Waren aus aller Welt wurde regelmäßig auch ein Kaffeeausschank angeboten.

2019 wurden im Rahmen des Umbaus der kleinen Kirche auch die Räumlichkeiten des Eine-Welt-Ladens saniert. So entstand ein Raum mit einer kleinen Café-Atmosphäre, die jede Woche donnerstags und samstags von zahlreichen Besuchern genossen wird. Ein Treffpunkt bei Kaffee und Kuchen zum ungezwungenen Plausch, genauso wie zum Zuhören und Erzählen aus früheren Zeiten. Hohe Regale zieren die Seitenwand und präsentieren die fairen Waren des Ladens. Eine große Auswahl an Kaffee- und Teesorten, Trink- und Tafelschokolade, Reis, Orangensaft, Gewürze, Kakao, Honig, Erdnussbutter, Seife oder verschiedenes Handwerk findet man hier. Mit diesen Bio-Produkten kommt man Menschen aus der ganzen Welt nahe. Und auch sie haben viel zu erzählen: von veränderten wirtschaftlichen Strukturen, der Sorge um die Ausbildung ihrer Kinder und der gesundheitlichen Fürsorge aller in der großen generationenübergreifenden Familiengemeinschaft. Ein Ziel des Eine-Welt-Ladens ist es, eine weltumspannende Solidargemeinschaft zu bilden, die sehr konkret unterstützen kann. Zum Beispiel mit dem bewussten Einkauf fairer Produkte, deren Grundstoffe wir in Europa nicht ernten können. Die Strukturen des Welthandels sollen gerechter werden. „Denn alles, was für uns selbstverständlich ist, sollte auch für diese Menschen gelten“, erklärt Pfarrer Arndt.

Hierfür werden beispielsweise Produkte der GEPA, die seit 1975 für fairen Handel steht, eingekauft. Konkret heißt fairer Handel, dass Produzenten wie Kakao- oder Kaffeebauern faire Preise erhalten und für die Ausbildung der Kinder und die Absicherung im Krankheitsfall gesorgt wird. Faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind selbstverständlich. Bio-Anbau und Klimaschutz werden gefördert. Zudem setzt die GEPA auf Transparenz. Das bedeutet, dass man nachvollziehen kann, woher die Produkte stammen. Seit 2022 sind GEPA-Produkte in Deutschland vom Hafen bis ins Regal klimaneutral. Der unvermeidliche CO₂-Ausstoß wird über ein Projekt der Klima-Kollekte kompensiert.

Ein weiterer spannender Kaffee stammt von der Genossenschaft Cafe Chavalo: der Segel-Kaffee. Auch Cafe Chavalo pflegt den direkten Kontakt zu ihren Erzeugern und importiert nur Bio-Produkte. Um auch für die Umwelt ein Zeichen zu setzten, wird besagter Kaffee – wie der Name bereits vermuten lässt – mit einem Frachtsegler von Mittelamerika nach Europa transportiert. Das Team um Kapitän Cornelius Bockermann verbindet damit nachhaltige Produzenten und verantwortungsvolle Konsumenten miteinander.

Der Ausschank im Eine-Welt-Café erfolgt ebenfalls ausschließlich mit fairen Produkten. Vier Kuchen werden jede Woche von ehrenamtlichen Kuchenbäckern beigesteuert. Mittlerweile konnte das ehrenamtliche Team so bereits tausenden Besuchern der Tag versüßen. Das Geld aus dem Kuchenverkauf sowie alle Gewinne des Ladens gehen an Projekte von „Brot für die Welt“. Die Kirchengemeinde stellt dem Eine-Welt-Laden und Café die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung und ermöglicht es so, dass jährlich etwa 3.000 bis 4.000 Euro gespendet werden können. Und diese Errungenschaft ist auch allen fleißigen Ehrenamtlichen zu verdanken, ohne die das Projekt nicht möglich wäre.

Jeder, der die Bemühungen im fairen Handel unterstützt, darf auch die Räumlichkeiten des Eine-Welt-Ladens nutzen. Diese sind mit Konferenztechnik ausgestattet und wurden bereits gerne für Sitzungen von Firmen, zu Spielenachmittagen oder zum Trauercafé genutzt.

Wer den fairen Handel und die eine Welt, die wir haben, tatkräftig unterstützen möchte, kann sich jederzeit bei Pfarrer Arndt melden. Sowohl während den Öffnungszeiten des Ladens, im Cafébetrieb oder für Lehrveranstaltungen für Gruppen oder Schulklassen freut sich das Team des Eine-Welt-Ladens über neue engagierte Ehrenamtliche.

Text: © Jessica Bömicke 
Bilder: © Jessica Bömicke