Sicherlich kennen Sie den folgenden Ausspruch: Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen. Diese Aussage wird wechselweise Martin Luther, Kurt Tucholsky oder auch Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben. Im Laufe der Jahre hat sich das Sprichwort immer wieder etwas verändert. Die Kernaussage ist geblieben: Gute Tage können wir häufig nur schwer ertragen!

Sehnsucht nach guten Tagen …

Nun gut, aber sehnen wir uns nicht gerade nach genau diesen Tagen? Den guten Tagen? Den schönen Tagen? Um den Jahreswechsel herum ist es nun auch wieder so weit. Die Weihnachtstage und die Zeit zwischen den Jahren werden nicht selten herbeigesehnt. Es tauchen Bilder auf von „wohlig warmen Wohnzimmern, in denen Familien glücklich und harmonisch beisammensitzen. Das leckere Essen steht dampfend auf dem Tisch. Der Spaziergang durch die winterweiße Landschaft lädt zum Träumen ein. Purer Luxus umgibt uns.“ Die Werbung tut hierbei wirklich ihr Bestes!

… mit hohem Erwartungsdruck

Gleichzeitig wächst aber der Erwartungsdruck. Trotz oder gerade wegen des vorherrschenden Stresserlebens und der Hektik in der Vorweihnachtszeit. Insbesondere im beruflichen Zusammenhang wird häufig die Vorstellung transportiert, dass es nach dem 31. Dezember „nicht mehr weitergeht“. Bis dahin alles erledigt und die Umsätze passend sein müssen. Die Belohnung wartet doch schließlich an den guten Tagen. Und dann? Unstimmigkeiten, Streit, Chaos, Wut und Enttäuschung bahnen sich ihren Weg. Es bleibt nicht selten ein Gefühl von „Ich bin froh, wenn diese Tage vorüber sind“ zurück. Sie kennen das?

In bester Gesellschaft die Kernfrage umgehen

Nun, Sie sind damit in bester Gesellschaft. Zwar verbringt jeder die Tage anders, im Kreise der Familie, mit Freunden, bewusst alleine oder vielleicht auch weit weg im Urlaubsresort. Doch die eigentliche Kernfrage wird nicht immer beantwortet: Was wollen Sie? Welche Wünsche und Vorstellungen haben Sie? Oder orientieren Sie sich eher (meist ganz unbewusst) an den Erwartungen von außen?

Vielleicht sind Sie die Person, an der „alles hängenbleibt“, die sich um alles kümmern muss. Vielleicht sind aber auch Sie die Person, die jemand anderen unterstützen könnte, dass es schöne Tage werden.

Was können Sie tun?

Teilen Sie mit, was Sie gerne möchten. Entlasten Sie sich dadurch und finden Sie gemeinsam Lösungen. Bedenken Sie, alte Familienkonflikte brechen oftmals an diesen Tagen auf, weil diese nicht selten übers Jahr hinweg einfach nicht angegangen werden. Lassen Sie diese an den „besonderen“ Tagen ruhen und gehen Sie es im neuen Jahr an. Versprochen! Vielleicht leiden Sie aber auch an einem Zuviel an Menschen, an aufgezwungener Näher … und gehen jetzt schon mit einem unguten Gefühl in die Weihnachtstage.

Mein Tipp:
Versuchen Sie, die guten Tage locker zu nehmen. Sagen Sie, was Sie sich wünschen und stehen Sie dazu. Gestalten Sie gemeinsam die Tage und schieben Sie von außen herangetragene Erwartungen ganz weit weg. Sie dürfen an diesen Tagen weiterhin Sie selbst sein. Freuen Sie sich auf eine selbstbestimmte Zeit. Und genießen Sie die Rheinhessische Weite, wie auf dem Foto abgebildet.

Und denken Sie für die Weihnachtstage, die Zeit um den Jahreswechsel und auch für das neue Jahr immer daran: Sie dürfen mit allem rechnen – auch mit dem Guten. Einen gesunden Start im Jahr 2025 wünsche ich Ihnen. Susanne Lusiardi
                                                                                                                                                                                          Text/Foto: Susanne Lusiardi