Im Rahmen unseres Restauranttests besuchten wir dieses Mal das Restaurant „JP Restaurant SANDWIESE“ welches sich im Weingut und Weinhotel Sandwiese in Worms-Herrnsheim befindet
Das Restaurant bietet eine abwechslungsreiche Auswahl an Speisen, die mit frischen Zutaten zubereitet werden und die Gäste mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Gerichten verwöhnt. Die Geschichte des Restaurants ist eng mit deren Weingut verbunden, das für seine erstklassigen Weine bekannt ist. Eine Besonderheit des Lokals und des Weingutes ist mit Sicherheit der Dackelwein.
Zum Gastraum und Ambiente
Der Gastraum, der Platz für etwa 50 Personen bietet, war an einem Donnerstagabend gut besucht. Die liebevoll gestaltete, mediterrane Sommerterrasse bietet zusätzlich Platz für geschätzt 40 Personen. Sauberkeit und Hygiene überzeugten uns bereits beim Betreten des Restaurants. Die Einrichtung und Tischdekoration des Gastraumes entspricht einem typischen Weingutscharakter mit viel Holz und eingearbeiteten Weinblättern. Sehr einladend, gemütlich und doch großzügig. Auch Feierlichkeiten jeglicher Art werden ganz nach den persönlichen Wünschen der Gäste ausgerichtet.
Zum Service
Der Service war sehr höflich, begrüßte uns herzlich und begleitete uns auch gleich an unseren Platz. Sie verwöhnte uns den ganzen Abend und stand uns aufmerksam und zügig zur Verfügung. Nachdem uns die Karte überreicht wurde, entschieden wir uns für einen Ramazzotti Aperitivo Wildberry für 6,90 Euro als Aperitif.
Zur Karte
Als Vorspeise wurden eine Suppe, ein Salat und drei klassische Vorspeisen angeboten. Zum Hauptgang standen uns sechs verschiedene Fleisch-, drei Fisch- und drei vegetarische Gerichte zur Auswahl. An die „Kleinen“ Feinschmecker wurde auch mit drei Klassikern gedacht.
Eine rundum stimmige Karte, die Auswahl der Speisen war perfekt getroffen, übersichtlich, ohne Schnickschnack, wie man sie wünscht.
Zur Vorspeise
Vorab bekamen wir, als kleinen Gruß aus der Küche ein Körbchen mit einem wunderbaren, hausgemachten Graubrot mit knackiger Kruste und einer Frischkäsecreme, die dem typisch, rheinhessischen Spundekäs´ gleichkommt. Als Vorspeise haben wir uns einmal für die Rinderbrühe mit hausgemachten Markklößchen und Baguette für 6,50 Euro und das Vitello tonnato für 14,90 Euro entschieden. Die Rinderbrühe war einwandfrei. Leider konnten die Markklößchen nicht ganz überzeugen. Diese waren sehr buttrig, was auf einen hohen Butteranteil hinweist, der Markanteil war äußerst gering, um die Harmonie der Vorspeise zu komplettieren. Das beigefügte Baguette war ein gelungener Begleiter zur Suppe. Das Vitello Tonnato war erstklassig angerichtet. Die Kalbsscheiben waren fast zu dünn geschnitten, die Thunfischcreme war reichlich, bedauerlicherweise übertönte hier die Kapern-Salz-Note den Eigengeschmack leicht. Die Salatbeilage war mit Wildkräutern, Lollo Rosso, Tomaten, Gurken, Rettich und knackig, gebratenen Croûtons frisch zubereitet. Das Salatdressing jedoch war im Vergleich zu dezent gewürzt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte hier überdacht werden.


Zum Hauptgang
Wir wählten einmal die Rehhüftsteaks auf Preiselbeer-Soße mit hausgemachten Pommes Dauphine und gebratenen Waldpilzen für 26,90 Euro. Die drei kleinen Medaillons waren auf den Punkt, perfekt gegart. Die hausgemachten Dauphine Kartoffeln, die dreierlei Waldpilze, Champignons – Saitlinge – Austernpilze, welche knackig angebraten waren, rundeten mit der klassischen Preiselbeerjus das Gericht geschmacklich einwandfrei ab.
Als weiteren Hauptgang entschieden wir uns heute einmal für etwas Vegetarisches, Spinatknödel mit Parmesan, geschmolzener Butter und Beilagensalat. Die drei gut portionierten Knödel waren in einem tiefen Teller, mit geschmolzenen Kirschtomaten, Rucola und Parmesan angerichtet, sie waren sehr fluffig mit einem hohen Spinatanteil. Die Portion war ausreichend und geschmacklich einwandfrei abgestimmt. Alleine dieses Gericht ist definitiv einen Restaurantbesuch wert.


Zum Dessert
Als Nachspeise fiel unsere Wahl auf die Mousse au Chocolat für 8,90 Euro. Die Variation aus dunkler-feinherber und weißer, süßen Schokolade ergänzte sich perfekt. Garniert war der Teller mit einem schönen Fruchtarrangement aus Preiselbeere, Heidelbeere, Feige, Physalis und kleinen Pistazienstückchen. Als Hingucker rundete ein Schokoladengitter das Bild ab.

Zur Getränkeauswahl
Die Weinkarte beinhaltet ausschließlich Weine vom hauseigenen Weingut SANDWIESE. Es stehen zehn Weißweine, zwei Rosé- und acht Rotweine zur Auswahl. Wir haben uns einmal für den Merlot Rosé halbtrocken für 5,60 Euro und den Weißburgunder feinherb für 5,50 Euro entschieden. Beide Weine sind sehr zu empfehlen, sie waren super gekühlt, mild, fruchtig und mit wenig Säure versehen. Ideal zum Genießen bei schönem Wetter! Der Merlot Rosé zeichnete sich durch seine Aromen nach Erdbeeren und Himbeeren aus, der feinherbe Weißburgunder überzeugte durch sein fruchtiges Mirabellenbukett.
Fazit
Der Abend im JP Restaurant Sandwiese war rundum gelungen. Wir haben uns wohlgefühlt und waren positiv überrascht, dass die Küche im Gegensatz zu vielen anderen Weingütern nicht rustikal, sondern zeitgemäß und elegant, mit viel Raffinesse ausgerichtet war. Ein besonderes Highlight waren die „DACKELWEINE“, welche ausgezeichnet zu den Gerichten passten und nicht nur für „Dackelliebhaber“, einen besonderen Genuss darstellten. Die zentrale Lage der Location lässt es zu, sich bei einem spontanen Besuch, einem schönen Glas Wein auf der Sommerterrasse, eine eigene Meinung zu verschaffen. Wir können das Restaurant jederzeit mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und freuen uns selbst wieder auf einen erneuten Besuch.
Das Restaurant hat von Montag bis Donnerstag von 18.00–23.00 Uhr für Sie geöffnet. Freitag und Samstag bitten wir um Vorreservierung (warme Küche bis 21.00 Uhr, kalte Küche bis 21.30 Uhr). Sonntag ist Ruhetag. Feiertage nach Absprache.

Text: Wonnegauer Magazin, Bilder: Weingut Sandwiese, Wonnegauer Magazin