Wonnegauer Magazin - Ausgabe 4 - April/Mai 2022

12 Wonnegauer Magazin Sissi Steuerwald – eine Autorin mit Herz und Sheltie Dass wir in einer sehr schönen Region leben, ist vielen von uns bewusst. Doch welche Abenteuer und Geschichten hier stattfinden und geschrieben werden, weiß vielleicht noch nicht jeder. Autorin Sissi Steuerwald wohnt im schönen Weinort Bechtheim und lässt die Protagonisten ihrer neusten Bücher in unserer Region umherwandern. Um mehr über das Autorenleben und die Bücher aus Bechtheim zu erfahren, haben wir die Autorin getroffen und interviewt. Frau Steuerwald, Sie schreiben nun seit einigen Jahren Bücher und haben schon einiges veröffentlicht. Wie haben Sie Ihre Liebe zum Schreiben entdeckt und wie hat alles angefangen? Damuss ich sehr weit zurückgreifen ehrlich gesagt, weil ich schon in der Grundschulzeit geschrieben habe. Mein Grundschullehrer damals hatte die ersten Texte bei Wettbewerben eingereicht. Er hat gesagt, ich soll da dranbleiben. Also ganz toll motivierend! Das ist eine Sache, die mich heute einfach noch trägt. Dass man so früh auch einmal von einem Lehrer gefördert und motiviert wird. Er hat meine Liebe fürs Schreiben quasi mit gefördert. Ich habe die folgenden Jahre immer wieder geschrieben. Und zwar war es so schlimm, dass meine Eltern dann gesagt haben, bevor die Finger wund werden, bekomme ich eine elektrische Schreibmaschine – ja so alt bin ich schon. Ich habe dann die ersten Geschichten für mich erstmal auf der elektrischen Schreibmaschine geschrieben. Und dann kam die Zeit, in der es hieß: „Jetzt aber erstmal eine Ausbildung machen. Mach mal einen ordentlichen Beruf, mit Schreiben kannman nichts verdienen!“ Ich machte dann eine Ausbildung zur Drogistin. Das war auch ganz nett, aber es ging einfach nicht ohne das Schreiben. In der Zeit, in der ich den Abschluss gemacht habe, habe ich schon die Aufnahmeprüfung fürs Kolleg gemacht in Mainz und wurde dort angenommen. Mit dem Ende meiner Ausbildung bin ich dann nach Mainz gezogen, um dort mein Abitur nachzuholen. In der Zeit habe ich dann meine ersten Praktika bei Zeitungen gemacht, als Freier Mitarbeiter dort angefangen und schließlich Germanistik, Kunstgeschichte und Buchwissenschaft studiert. Das ist quasi so der Anfang und der Rest war dann nicht mehr aufhaltbar. Damit unsere Leser einen besseren Einblick bekommen – wovon handeln Ihre Bücher im Allgemeinen? Also ich nenne mich selbst die Autorin mit Herz und Sheltie. Sheltie ist selbsterklärend, ich liebe diese Hunderasse! Meine ersten Bücher waren Sachbücher über Shelties, weil ich in einer ganz tollen Community war und wir uns immer ausgetauscht haben. Jeder der Tiere hat, kann wundervolle Geschichten erzählen, die er mit ihnen erlebt hat. Zu einem Jubiläum habe ich gesagt: „Leute, ich bin sowieso dabei und mache Bücher für andere imAuftrag. Ich würde eins machen von Sheltieliebhabern für Sheltieliebhaber. Ich sammle eure Geschichten und bereite sie auf.“ Und aus der Idee wurde nicht nur ein Buch, sondern wm nachgefragt letzten Endes vier Bücher. Dann hatte ich schon eine Fanbase, was Sheltiebücher anging und dachte: Warum nicht ausnutzen, warum nicht mitnehmen? So bekam bei meiner ersten Romanidee, die in Schottland spielte, ein Sheltie eine ganz wichtige Rolle. Von daher habe ich gesagt, ein Sheltie wird bei mir immer in irgendeiner Form auftauchen, denn man verbindet mich einfach mit dieser Hunderasse. Und warummit Herz? Weil ich mich im großen Bereich der Romance bewege. Das heißt, jeder der ein Buch von mir in die Hand nimmt, der darf auf ein Happy End warten. Aber reine Liebesgeschichten sind es nicht. Ich verknüpfe das immer mit verschiedenen Themen. Mein aktuelles Buch „Love & Cache“ ist ein Romantic Thriller. Da geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Stalking. Ich greife zum Beispiel auch das Hilfezeichen auf. Das war mir sehr wichtig! Bei „Emely, (k)eine Liebe ohne Vergangenheit“ habe ich das Thema Amnesie gewählt. Wie geht man damit um, wenn man sich an gar nichts und gar niemanden mehr erinnern kann? Und so versuche ich immer wieder Themen, die mich beschäftigen und die nicht unbedingt mainstream sind, aufzunehmen. Deswegen sage ich immer im Bereich von Romance – so die klassische Liebesgeschichte findet man bei mir eher weniger. Sie haben ja doch recht verschiedene Bücher. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration und Ihre Ideen? Tatsächlich von ganz unterschiedlichen Quellen. Ich sage immer als Autor oder Autorin muss man mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen. Da gibt es schon viele wunderbare Geschichten, ohne dass ich mir da jetzt groß was ausdenken muss. Man stolpert da immer wieder drüber. Sei es in Podcasts, Zeitungsartikeln, Geschichten aus dem Internet, oder welche, die man erzählt bekommt. Man muss da immer etwas aufpassen bei Schriftsteller*innen (lacht). Ich kann jetzt gar nicht sagen ich greife nur aus dem einen Pott, sondern wirklich aus dem, was das Leben so bietet. Auch was das Setting angeht. So spielen meine ersten Bücher alle in Schottland, weil wir dort hingefahren sind. Ich habe so bisschen mein Herz an dieses Land verloren. Daher habe ich da einfach ganz viele Eindrücke mitgenommen, die ich auch in den Büchern verarbeite. Bei meiner Dilogie „Ilias Träume“ – das ist Romantasy – bringe ich keltische Mythologie mit ein, die mir im Zuge der Recherche einfach sehr gut gefallen hat. Ja und Corona konnte man nirgends wegfahren und ich finde es immer gut über Orte zu schreiben, die man auch selbst kennt und selbst gespürt hat. So spielen die neuen Bücher in Rheinhessen und der Pfalz. Sissi Steuerwald

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=