Wonnegauer Magazin - Ausgabe 2 - Dez. 21/Jan. 22

Wonnegauer Magazin 21 lingsvereines im Stadion besuchen“ oder „Ich möchte gerne ein Musical in Hamburg sehen“. Es gibt auch zahlreiche Wünsche, die ganz klein sind und einen ganz starken Abschiedscharakter haben. Das ist zum Beispiel, dass Menschen sich immer wieder wünschen, noch einmal auf den Friedhof zu fahren und das Grab ihrer Eltern oder ihres verstorbenen Ehepartners zu besuchen. Das ist auch etwas, wasMenschen oft in ihrer allerletzten Lebenszeit ganz wichtig ist. Gibt es einen Wunsch, von dem Sie uns genauer erzählen können? Heute fand eine Fahrt statt, bei der wir eine schwer erkrankte, ältere Dame in Begleitung ihrer Kinder noch einmal in ihre Geburtsstadt Mainz gebracht haben. Wo sie einfach noch einmal die geliebte Stadt sehen und gewisse Sehenswürdigkeiten ab spazieren wollte – vom Fischtor zum Holzturm zum Fastnachtsbrunnen zum Dom und ins Lieblingscafé ging es auch noch und da hat auch noch ein großes Stück Sahnetorte hineingepasst. Und nach einigen Stunden war auch die Kraft erschöpft. Konnten bisher alle Wünsche erfüllt werden oder gibt es auch Grenzen? Wir können wirklich sehr viel erfüllen. Selbstverständlich gab es unter Corona Grenzen. Es gab Zeiten, in denen die Kontaktbeschränkungen sehr stark waren. Da konnten auch wir keine Familienfeier zulassen oder zu kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen fahren. Es gab Zeiten, da konnten wir keine Übernachtungsfahrten ermöglichen. Wir schauen uns alles ganz individuell an und versuchen möglichst viel davon möglichst gut und erfolgreich zu erfüllen. Und das kann ganz unterschiedlich sein. Aber ja, es gibt natürlich mal etwas, das unseren Rahmen sprengt. Generell ist es so, dass der Wünschewagen nur in Deutschland fährt. Dabei sollte das Ziel möglichst innerhalb eines Tages gut erreichbar sein. Wir möchten mit den Familien und Fahrgästen immer eine gute Abwägung treffen und beachten, wie kräftezehrend so eine Reise sein kann. Das ist aber sehr individuell und wird auch individuell geplant, weil jeder Mensch da einfach anders ist. Wo wir die ganze Zeit schon von den Wunscherfüllern reden – Wer sind diese Menschen denn überhaupt? Jede Wunschfahrt wird begleitet von einem zweiköpfigen BordTeam aus ehrenamtlichen Wunscherfüllern. Ungefähr die Hälfte dieser Menschen kommt aus demRettungsdienst und die andere Hälfte aus der Kranken- oder Palliativpflege. Allesamt sind es Menschen, die ihr Wissen einbringen möchten, um mit Herz dieses Ehrenamt zumachen - Menschen, die sagen: „Ich kannmir da einfach Zeit nehmen für diesen einen Menschen an dem Tag.“ Man könnte sich ja wundern, weil dieses Ehrenamt der beruflichen Tätigkeit sehr ähnelt. Aber der Unterschied ist, an diesem Tag sind sie eigentlich Begleiter. Sie können jemandem einen wirklich wichtigen Wunsch erfüllen, von dem sie wissen, dass es ansonsten keine Möglichkeit dafür mehr gegeben hätte und sollte irgendetwas sein, dann haben sie dasWissen und die Qualifikation, um darauf auch passend eingehen zu können. Und alle Wunscherfüller machen das ehrenamtlich, also wirklich in ihrer Freizeit, und unentgeltlich für den Wünschewagen und für ihre Fahrgäste. Ebendas ermöglicht es auch, dass das Angebot des Wünschewagens für den Fahrgast und eine Begleitperson nach Wunsch kostenfrei ist. Sodass die finanziellen Dinge und Fragen gleich mal keine Rolle mehr spielen. Und, dass es ein Ehrenamt und eben kein Dienst ist, zu demman eingeteilt wird, sorgt auch dafür, dass die Begleitung eine ganz andere Qualität hat. Die Ehrenamtlichen sind für die Fahrgäste da, weil sie es möchten. Das bringt eine ganz besondere menschliche Qualität mit, die der Fahrgast und die Familien auch ganz unmittelbar spüren. Dafür tun das unsere Ehrenamtlichen – für diese Freude, die da erzeugt werden kann, für das Lächeln, das man einem schwerkranken Menschen und seinen Angehörigen aufs Gesicht zaubern kann, ummit diesemgemeinsamen Erlebnis auch einfach glückliche Momente zu schaffen, die Kraft geben. Auch über das Erlebnis hinaus – das ist etwas, was tatsächlich auch Angehörigen weiterhinaus, auch nach demVersterben ihres kranken Angehörigen, bleibt – eben ein besonderer Erinnerungsschatz. Aber es geht uns ja vor allem um die Fahrgäste und da ist die Dankbarkeit, dieses Leuchten in den Augen ganz klar spürbar! Wenn man das so hört, möchte man am liebsten selbst direkt etwas dazu beitragen. Wie kann man das Projekt des Wünschewagens denn unterstützen? Menschen mit medizinisch-pflegerischem Wissen sind immer herzlich Willkommen, sich mit uns in Verbindung zu setzen und über ein paar Schulungen in unser Team einzusteigen. Das komplette Projekt finanziert sich aus Spenden und somit sind wir dankbar um jede Spende, die demWünschwagen zuteilwird. Da zählt jeder Euro, der den Wagen am Rollen hält. Der Großteil der Spenden, die wir bekommen, sind wirklich viele Kleinspenden von ganz normalen privaten Menschen oder Initiativen, die sich zusammentun. Jeder einzelne kleine Betrag hilft dabei Wünsche zu erfüllen! Auf der Internetseite www.wünschewagen.de finden Sie alle weiteren Informationen zu allen Wünschewägen bundesweit. Text: Jessica Bömicke Ristorante & Pizzeria http://ristorante-la-quercia.de Alle Köstlichkeiten Italiens auch für Zuhause Friedrich-Ebert-Str. 103 67574 Osthofen Telefon 06242 1688 ւnungszeiten: von 11.30–14.00 Uhr und 17.30–22.00 Uhr Montag Ruhetag

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=