Wonnegauer Magazin - Ausgabe 2 - Dez. 21/Jan. 22

20 Wonnegauer Magazin Ein letztes Mal Wünsche wagen ASB Wünschewagen Rheinland-Pfalz Wir telefonieren mit Christina Kunde, eine der drei Projektkoordinatorinnen des ASB Wünschewagens Rheinland-Pfalz, um mehr über dieses besondere Projekt zu erfahren, das so manchen Menschen in ihrer letzten Lebensphase nochmal ein Leuchten in die Augen zaubern konnte und sie den Alltag vergessen ließ. Frau Kunde, wie kam die Idee des Wünschewagens zustande und seit wann ist dieser auf den Straßen zu finden? Der allererste Wünschewagen des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) in Deutschland wurde im Jahr 2014 ins Leben gerufen - in der Stadt Essen im ASB Regionalverband Ruhr e.V. Die Kollegen haben den ersten Wünschewagen auf die Straße geschickt und zwar nachdem sie ein ähnliches Projekt kennengelernt haben, das in den Niederlanden seit vielen Jahren erfolgreich läuft. Die „Stitching Ambulance Wens“ hatten sich das vor Jahren ausgedacht und in den Niederlanden eingeführt. Die Kollegen vom ASB in Essen, die auf das Projekt gestoßen sind, sind dann in die Niederlande gefahren, haben dort dieMenschen kennengelernt, sich das ganze Projekt im Detail vorstellen lassen und mit deren Segen den allerersten deutschenWünschewagen gebaut und ein erstes Ehrenamtlichen-Team dafür auf die Beine gestellt. Dann kamen nach und nach weitere ASB Landesverbände hinzu. In Rheinland-Pfalz konnten wir im Januar 2017 starten. Circa eineinhalb Jahre später waren die Wünschewägen schon flächendeckend in ganz Deutschland unterwegs. In jedem Bundesland gibt es mindestens einen Wünschewagen des ASBs. Sie sagten, dass sie den ersten Wünschewagen gebaut haben. Wie sieht so ein Wünschewagen denn aus? Der Wünschewagen ist ein neu gebautes Fahrzeug, das einem Krankenwagen zwar sehr ähnelt, aber doch deutliche Unterschiede hat. Außen steht Wünschewagen drauf und er ist voller wm nachgefragt Bild: © ASB LV RLP e.V. Sternchen. Er ist ausgebaut wie ein Krankentransportwagen, unterscheidet sich aber insofern, dass alle medizinischen Gerätschaften zum Beispiel hinter Schränken verbaut sind und damit etwas mehr in den Hintergrund rücken. Wir haben eine schöne rundum Panoramaverglasung, sodass man während der Reise schön rausschauen kann. Die Scheiben sind getönt, sodass die Privatsphäre dennoch gewährleistet ist. Wir haben ein Radio und CD-Player an Bord, eine weiche und luftgefederte Trage für einen möglichst komfortablen Transport und was eigentlich in einem Krankenwagen eine Kühlschublade für Medikamente ist, ist in unserem Fall die Minibar. Die ist immer gefüllt mit vielen Getränken, Sekt und Bier mit und ohne Alkohol, Softgetränken und lauter solchen Dingen. Und an wen richtet sich der Wünschewagen denn überhaupt? Mit demWünschewagen erfüllen wir schwerkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen wichtigen letzten Herzenswunsch. Das heißt, mit diesem Fahrzeug und den ehrenamtlichen Wunscherfüllern fahren wir unsere Fahrgäste und eine Begleitperson nach Wunsch, noch einmal an ihren Lieblingsort. Das kann ein lebensgeschichtlich bedeutsamer oder ein weit entfernter Ort sein, die Teilnahme an einer Familienfeier oder auch an kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen. Von „Ich möchte noch einmal in einen Tierpark“, „Ich möchte gern selbst mal einen Elefanten füttern“ zu „Ichmöchte noch einmal die Berge sehen“, „Ich möchte noch einmal das Fußballspiel meines LiebDas Wunscherfüllerteam des ASBWünschewagens Rheinland-Pfalz

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