Vorsätze – schon wieder dahin?
Ein Artikel voller Fragezeichen
Noch ist das Jahr wenige Wochen alt. Mit den besten Wünschen sind viele von uns in das neue Jahr gestartet,
vielleicht auch mit ein paar guten Vorsätzen. Die Klassiker dabei sind: an Körpergewicht zu verlieren, eine
neue Sprache zu erlernen, mehr Zeit für die Familie zu haben, regelmäßig Sport zu treiben. Aber auch störende,
schädigende Dinge nicht mehr zu tun stehen hoch im Kurs. Etwa, das Rauchen zu unterlassen, sich besser zu
ernähren, weniger Schokolade, Süßes oder Fast Food zu essen, weniger Fernsehen zu schauen.

Erkennen Sie sich gerade wieder?
JA? Dann sind Sie in bester Gesellschaft. Ungefähr ein Drittel der Menschen startet mit festen Vorsätzen in das neue Jahr.
NEIN? Dann zählen Sie zu der Gruppe, die sich einfach nichts vorgenommen hat und ohne Vorsätze in das neue Jahr gegangen ist. Vielleicht sind Sie sogar ein sogenannter „Zweck optimist“. Ein Zweckoptimist umschreibt eine Person, die sich nichts vornimmt oder/und nichts erwartet. Sein Vorteil: er kann somit auch nicht enttäuscht werden. Scheint so, als sei der Zweckoptimist ziemlich realistisch, denn bei der Mehrheitder Menschen, insgesamt 36 Prozent, halten die Vorsätze nur zwischen einem Tag bis zu einem Monat an. Bei drei Prozent der Befragten muss man die Ernsthaftigkeit der Vorsätze generell in Zweifel ziehen. Sie gaben an, dass diese bei ihnen nur einige Stunden lang gehalten haben. (Quelle: destatis)
Vorsätze – auch eine Frage des Alters?
Vorsätze werden unterschiedlich häufig in Abhängigkeit vom Lebensalter geäußert. Während jüngere Menschen eher Vorsätze formulieren und diesbezüglich mit einem besonderen Schwung in das neue Jahr zu gehen scheinen, äußern ältere Menschen ab 55 Jahren weniger häufig Vorsätze. Gibt es im Alter nichts mehr, was zu verändern wäre? Oder wird man im Alter eher zum Zweckoptimisten? Lehrt die Realität besser keine Vorsätze zu haben, um nicht enttäuscht zu werden? Lohnt es sich denn dann überhaupt, Vorsätze zu haben?
Können Vorsätze dennoch gut sein?
Vorsätze stellen nicht selten das Ergebnis einer Zäsur dar. Meist am Jahresende geht der Blick zurück auf das vergangene Jahr und es wird ein Resümee gezogen. Manches lief gut, entsprach der eigenen Zufriedenheit, manches wäre zu verbessern. Aus diesem Wunsch heraus, etwas besser zu machen, entstehen Vorsätze. Ein Vorsatz steht für einen festen Entschluss etwas zu tun oder nicht (mehr) zu tun – kurz etwas positiv zu verändern.
Aber warum scheitern wir dann so oft an unseren Vorsätzen?
Im Straf- und Zivilrecht ist ein Vorsatz „… das Herbeiführen von etwas unter Kenntnis und Berücksichtigung aller objektiven Be gleitumstände …“ (Gabler Wirtschaftslexikon)
Nun, ist das nicht auch oftmals der Grund, warum unsere Vorsätze aufgegeben werden?
Die Umstände haben sich geändert, der Job wurde gewechselt, eine Krankheit funkte unseren Plänen dazwischen und hat uns aus der Bahn geworfen, oder die neue Waschmaschine hat das Budget für die Beiträge für das Fitnessstudio aufgebraucht. Jeder von uns kennt diese Hindernisse, die einem in den Weg gelegt werden. Nun, das ist das Leben.
Was können Sie dennoch tun, um Vorsätze einzuhalten?
Seien Sie geduldiger mit sich selbst. Um etwas Neues in das eigene Leben zu integrieren oder abzustellen, müssen Sie mit zwei Monaten rechnen. Erst dann ist Routine vorhanden. Immerhin schaffen laut destatis 27 Prozent der Befragten ihre Vorsätze für mehr als zwei Monate durchzuhalten. Es sind die, die es geschafft haben! Der Tipp der Durchhaltenden: Unter brechungen nicht zulassen und die Dinge auch ohne „Lust und Laune“ machen. Ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr weiter interessante Fleckchen, Rast- und Einkehrmöglichkeiten im schönen Wonne gau zu entdecken – mit dem Rad versteht sich. Und das mit viel Lust und Laune! Ihre Susanne Lusiardi
Text: Susanne Lusiard
