Haus & Grund Worms-Alzey e.V. informiert zum Thema:

Abwehr von Wohnungseinbrüchen

Mein Nachbar bewacht mein Haus 

Statistiken über Wohnungseinbrüche sind sachliche Informationen, die den Leser nur eine kurze Zeitspanne beeindrucken. Ganz anders sieht das aus, wenn man selbst Opfer geworden ist. Sind die verständnisvollen Polizeibeamten erst wieder aus dem Haus, steht man alleine da.

Äußere Einbruchspuren lassen sich mit Hilfe geschickter Handwerker schnell beseitigen. Versicherungen zeigen sich durch Zahlung von Teilbeträgen hilfsbereit. Was aber bleibt und andauert sind die unsichtbaren Spuren der inneren Verletzung und Verunsicherung, weil der letzte Rückzugsort, das ganz persönliche Refugium, das Vertrauen in die eigenen vier Wände brutal zerstört worden ist. Die steigenden Zahlen der Wohnungseinbrüche zwingen präventiv zu handeln. Dabei stellt sich die Frage, welche geeigneten Maßnahmen ergriffen werden können, um den unberechtigten Zugriff auf die geschützten Räume wirksam abzuwehren.  

Die Nachbarschaft spielt beim Einbruchschutz eine überaus wichtige Rolle. Erfahrungen zeigen, dass es in Ortskernen mit gewachsenen Strukturen seltener zu Einbrüchen kommt, als in Neubaugebieten, in denen es in der Regel anonymer zugeht. Wenn es gelingt, diese gemeinsamen Interessen für den Bereich des Einbruchschutzes zu verdeutichen, ist bereits vieles gewonnen. Das gelingt aber nur, wenn die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft äußerlich erkennbar vermittelt werden kann. Das gelingt, wenn sich viele Nachbarn beteiligen. Jeder ist mit seiner Umgebung bestens vertraut. Es fällt auf, wenn bei den Nachbarn ungewohnt Fenster offen stehen, Licht brennt, Fremde vor der Tür stehen oder andere außergewöhnlich Dinge vorkommen. Aus diesem Grund tarnen sich Einbrecher als Möbellieferanten, Zusteller von Sendungen, Handwerksbetriebe und Vertreter anderer Dienstleister, die unverdächtig erscheinen. Die Kampagne „Mein Nachbar bewacht mein Haus“ nimmt den Gedanken dieser natürlichen Fürsorge für die benachbarten Mitbewohner auf und verdeutlicht dieses durch das gut sichtbar angebrachte Logo der Kampagne. 

Das Prinzip ist einfach: Markenzeichen ist das Logo, das kostenlos als Aufkleber oder zum Selbstkostenpreis als stabiles Schild erhältlich ist. Zwei stilisierte benachbarte Häuser auf blauem Grund zeigen das Augenpaar. Dieses verdeutlicht die Beobachtung durch Nachbarn, ein Gesicht, das den Betrachter magisch anschaut. Darüber warnt der rote Aufdruck „bewacht“. Transportiert wird die Botschaft: Überall dort, wo dieses Zeichen zu sehen ist, gibt es aufmerksame Nachbarn. Am Briefkasten, am Fenster, an der Tür oder an anderer Stelle angebracht, soll das Symbol zeigen, dass die Bewohner in der Umgebung in Sachen Sicherheit gut aufeinander aufpassen. 

Aber: Ein Aufkleber allein wird nichts bewirken, aber wenn viele davon in einem Straßenzug zu sehen sind, dann kann ein ganzes Stadtviertel sicherer werden. Haus & Grund Worms-Alzey e.V. wird die Kampagne immer wieder in die Öffentlichkeit bringen, so dass das Logo und das dahinter stehende Prinzip in der Öffentlichkeit bekannt wird. Jeder Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung wird somit Botschafter dieser Kampagne. Nehmen Sie Aufkleber für Ihre Nachbarn mit. 

Daneben ist es sinnvoll, Fenster und Eingangstüren mit einer ausreichenden mechanischen Sicherheit auszustatten. Sichere Türbeschläge, Türschlösser mit verbessertem Ziehschutz, Anbringung von Türriegeln, Sicherheitsbügel an Terrassentüren und Fensterbeschläge mit Pilzkopfverriegelung sowie abschließbare Fenstergriffe erschweren dem Einbrecher den Zugang zu fremden Wohnungen. Je mehr Zeit ein Einbrecher zum Öffnen einer Wohnung benötigt, um so eher hat der aufmerksame Nachbar die Möglichkeit, dieses auch wahrzunehmen und die Polizei zu informieren. Dieser mechanische Schutz sollte auch bis zum ersten Obergeschoss ausgedehnt werden, da nicht nur die Türen und Fenster in Erdgeschossen Angriffsziel sind. Rund um das Haus sollten keine Mülltonnen, Tische oder Leitern so abgestellt werden, dass sie leicht als Hilfsmittel verwendet werden können. Eine zusätzliche Ausstattung mit einer elektronischen Absicherung, die im Falle eines Falles durch akustische Warnsignale auf die ungewöhnliche Situation aufmerksam macht, ist überaus sinnvoll. Dokumentationen von Wertgegenständen und anderen Dingen, die dem vermuteten Zugriff von solchen Tätern unterliegen, sind ebenso eine unverzichtbare präventive Maßnahme. Das Foto von Schmuck mit der kurzen Expertise eines Juweliers auf der Rückseite stellt eine untergeschätzte Hilfe bei der Durchsetzung von Ansprüchen gegen die Versicherung dar – vorausgesetzt, man hat an den Abschluss einer solchen Versicherung gedacht. Dabei darf man aber nie vergessen: All diese Maßnahmen können keinen absoluten Einbruchschutz darstellen, sondern erschweren den Zugriff.  

                                                                                                                                                                                                                                              Text: Haus & Grund Worms