Die vernichtende Niederlage der Aufständischen bei Pfeddersheim markiert weitgehendst das Ende des Deutschen Bauernkrieges

 1524, vor gut 500 Jahren, nahm eine Reihe von Aufständen ihren Ausgang, die vorwiegend von Bauern getragen waren und deshalb in ihrer Gesamtheit als „Bauernkriege“ bezeichnet werden.

In den folgenden Monaten breiteten sie sich über den süd- und südwestdeutschen Raum, Sachsen, Thüringen und die Schweiz aus. Die Aufstände waren primär religiös und wirtschaftlich motiviert und fanden ihren Ausdruck 1525 in den „Zwölf Artikeln von Memmingen“, die als einer der ersten schriftlich festgehaltenen Kataloge von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten.

Im zeitlichen Gefolge dieser Ereignisse bildete sich schließlich im Gebiet zwischen Unterhaardt, Donnersberg und Rhein der „Bockenheimer Bauernhöfe“, dem sich auch Bauern und Bürger aus Pfeddersheim (damals Reichsstadt) anschlossen. Im Juni 1525 war dieser „Bauernhaufen“ auf etwa 8.000 Aufständische angewachsen, dem die Stadt Pfeddersheim bereitwillig die Tore öffnete. Damit verband sich das Schicksal der freien Reichsstadt sehr eng mit dem Verlauf des Bauernkriegs in seiner Endphase.

Eine ihrer entscheidenden Niederlagen erlitten die Aufständischen in der Schlacht bei Pfeddersheim, die sich am 23./24. Juni zum 500. Mal jährt. Der Pfälzische Bauernverbund wurde dabei an der heutigen Georg-Scheu-Straße nach Mörstadt von den Kurfürstlichen Truppen vernichtend geschlagen. Obwohl die Truppenstärke beider Heere relativ ausgeglichen war, zeigten sich die Fürstlichen als besser ausgerüstet und ausgebildet.

Vor allem der Bereich am St. Georgenberg nördlich von Pfeddersheim war Schauplatz des eigentlichen Schlachtgeschehens vom 23. auf 24. Juni 1525.

Hier verloren mehrere Tausend Bauern ihr Leben. Auf dem Pfeddersheimer Kirchplatz wurden die Rädelsführer der Bauern hingerichtet.

Die Mörstädterstraße wird seit diesem blutigen Ereignis im Volksmund auch „Bluthohl“ genannt. Mit der Schlacht bei Pfeddersheim fand der Bauernkrieg im Wesentlichen seinen Abschluss.

Die Stadt Worms und verschiedene Vereinigungen erinnern an die dramatischen Ereignisse der Entscheidungsschlacht vor 500 Jahren in ganz unterschiedlicher Weise.

Organisiert von der Pfeddersheimer Kulturinitiative findet in der Allee am 21. und 22. Juni ein historischer Markt statt, in dessen Rahmen bereits ab dem 20. Juni das musikalische Schauspiel „Pfeddersheimer Schicksalstage 1525“ zu sehen sein wird.

Das Museum der Stadt Worms im Andreasstift zeigt vom 4. Juli bis 2. November die Sonderausstellung „Die Luft der Freiheit“ – 500 Jahre Bauernschlacht Pfeddersheim 1525 mit vielen Exponaten aus der Zeit.

Text: Pressestelle der Stadt Worms und Anne Michel

Programm

30.5.–1.6.2025

Spectaculum Worms

Im „Wormser Wäldchen“ erwartet die Besucherinnen und Besucher an drei Tagen ein Mittelaltererlebnis im Grünen mit rund 100 Ständen und einem bunten Programm mit Konzerten und Feuershows an den Abenden.

EINTRITTSPREISE UND INFORMATIONEN
www.spectaculum-worms.de

19.6.2025, 11:00 Uhr

Weinwanderung auf den Spuren der Bauernschlacht durch die Pfeddersheimer Gemarkung

STARTPUNKT
Leiselheimer Straße 26 (an der Mittelbergshohl), 67551 Worms-Pfeddersheim

20.–22.6.2025

Pfeddersheimer Schicksalstage 1525

Musikalisches Schauspiel in Pfeddersheim mit „Net for viel“ & Freunden

KARTENVORVERKAUF
ki-pfeddersheim@t-online.de, 06247 905631
www.ticket-regional.de

21.–22.6.2025

Historischer Markt Pfeddersheim

Diverse Programmpunkte, Lager von
„Gewandeten“ und vieles mehr.

August-Ermarth-Platz, Allee und Kirchplatz, 67551 Worms-Pfeddersheim

12.9.2025, 19:30 Uhr

Lieder und Texte zum Bauernkrieg mit Volker Gallé

„Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“

VERANSTALTUNGSORT
Aula der Paternusschule Pfeddersheim