Seit Januar 2025 steht Detlev Henneken an der Nudelmaschine

Stolz hält Detlev Henneken das Goldene Buch in Händen. Das allerwichtigste Utensil seiner neuen beruflichen Tätigkeit. Ein wahrer Wissensschatz. Denn darin werden seit 1988, erst von der Familie Börschinger, später von Herrn Heyne, alle Nudelrezepte fein säuberlich dokumentiert. Neben ausgefallenen Rezepturen für die Herstellung von Nudeln mit Zirbenöl und Bergkräutern, finden sich darin auch Anleitungen für leckere Pestos.

wm: Wie kommt ein ehemaliger Pflegedirektor dazu, eine Nudelmanufaktur zu übernehmen?

Detlev Henneken: Schon längere Zeit befasste ich mich mit dem Gedanken, mich beruflich zu verändern. Seit 2020 hatte ich mit meiner Lebensgefährtin Christine Ripp eine Praxis für Ergotherapie in der Horchheimer Hauptstraße. Auf der Suche nach einer Immobilie in Horchheim, in der wir gleichzeitig wohnen und praktizieren können, erfuhr ich, dass die Heynes sowohl ihr Wohnhaus als auch die Manufaktur in der Neubachstraße verkaufen wollten. Da ich in Horchheim aufgewachsen bin, war mir

„Börschingers Nudeln“ natürlich ein Begriff. Wir entschieden uns zum Kauf des gesamten Anwesens und auch dazu, die bestens eingeführte Manufaktur weiterzuführen.

wm: Seit Anfang 2025 erzeugen Sie nun mit viel Engagement und Enthusiasmus hochwertige Lebensmittel. Ist Ihnen der Umstieg leichtgefallen?

Detlev Henneken: Das Leben lebt ja von Veränderung! Mittlerweile bin ich in meinem neuen beruflichen Umfeld ausgezeichnet angekommen. Auch mein Vorgänger, Theo Heyne, war ein Quereinsteiger im Gastronomiebereich. Er hat die Manufaktur geprägt. An seine Lebensleistung möchte ich anknüpfen und das Geschäft in seinem Sinne weiterführen.

wm: Was haben sie im seitherigen Geschäftsablauf verändert?

Detlev Henneken: Ich habe ein gut funktionierendes Unternehmen mit einem eingespielten Team übernommen. Ich möchte die bestehenden Strukturen erhalten und weiter ausbauen. Bei der Auswahl der Rohstoffe lege auch ich sehr viel Wert auf Regionalität und Kontinuität. Seit 25 Jahren bezieht die Manufaktur ihre Produkte von denselben Lieferanten. Aus dem Donnersbergkreis kommen die Eier, der Hartweizen aus einer Mühle in Bad Wimpfen. Seit 2010 gibt es, neben der konventionellen, auch eine biozertifizierte Herstellung. Das veränderte Konsum- und Einkaufsverhalten der Kunden nehme ich zum Anlass, entsprechende Anpassungen bei der Vermarktung vorzunehmen. Der Umbau und die Modernisierung der Website und des Onlineshops sind bereits in Planung.

wm: Neben der Direktvermarktung übernimmt die Manufaktur auch Auftragsfertigungen für landwirtschaftliche Betriebe oder Vermarkter.

Detlev Henneken: Ich erzeuge für langjährige Stammkunden vom Westerwald bis ins Saarland spezielle Nudelvarianten. Für „Rheinhessenwein“ in Alzey produziere ich beispielsweise „Silvaner Kräuternudeln“.

Seit kurzer Zeit fertigte ich für eine in Luxemburg ansässige Firma Nudeln und Spaghetti aus einem einzigartigen Mehl, dem Schäl-Vollkornmehl. Bei dieser innovativen Herstellungsart wird das Korn gewaschen und nur die äußere, schlechte Fruchtschale entfernt. Alle gesundheitsfördernden Bestandteile des vollen Korns bleiben intakt und unverändert erhalten! Diese Produkte sind sogar in Monaco und Luxemburg erhältlich.


w
m: Wo sind Börschingers Nudeln erhältlich?

Detlev Henneken: Im eigenen und in fremden Hofläden sowie im Internet unter shop.boerschingers-nudeln.de. Darüber hinaus beliefere ich einige Restaurants und alle EDEKA-Märkte in der näheren Umgebung von Worms. In Anlehnung an das sich ständig wechselnde Konsumverhalten der Kunden möchte ich diesen Geschäftsbereich weiter ausbauen.

wm: Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und ein gutes Gelingen beim Umsetzen der neuen Ziele.

Das Interview führte Anne Michel

Börschingers Nudeln

Neubachstraße 87a
Worms-Horchheim

Telefon 06241 34960

info@boerschingers-nudeln.de
shop.boerschingers-nudeln.de