Bistrorante Incontro 

in Gimbsheim

Sehr gespannt waren unsere Restauranttester auf das Bistrorante Incontro in Gimbsheim. Ursprünglich war ein Besuch schon einmal in Corona-Zeiten geplant, als die Gastronomie eigentlich schon wieder geöffnet hatte. Doch damals gab es in Gimbsheim nur ein Außer-Haus-Geschäft. Umso größer war nun die Freude, den Restauranttest vor Ort vornehmen zu können.

Die schöne Lage des Restaurants an einem riesigen, freien Platz in der Eicher Straße in Gimbsheim fiel sofort positiv auf. So war die Parkplatzsuche kein Problem. Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Eisgeschäft „Eishorn“ bildet der Neubau des Bistrorante Incontro eine Bereicherung des freien Platzes. Passend zum Neubau ist auch die Inneneinrichtung des Bistros mit Theke und Mobiliar sehr modern und für eine kleine Pizzeria zweckmäßig und gemütlich eingerichtet.

Unsere Restauranttester konnten ihren Platz frei auswählen. Der wackelnde Tisch wurde von der zuvorkommenden Bedienung umgehend und ohne, dass darauf hingewiesen wurde, mit Bierdeckeln gerichtet. So stand einem wackelfreien Essen nichts mehr im Wege. Zu dem Zeitpunkt des Besuches war lediglich noch ein zweiter Tisch besetzt. Daher konnte sich der Service auf unsere Tester konzentrieren, reichte ihnen umgehend die Speisekarte und hatte sie stets im Blick.

Das Augenmerk fiel zuerst auf die Getränkekarte. Mit der neuen Rubrik, in der ebenfalls die Getränke und insbesondere die Weine bewertet werden, war hier besonderes Interesse geweckt. Allerdings war die Karte dahingehend enttäuschend. Es gab lediglich vier Weine zur Auswahl. Bei einer Pizzeria beziehungsweise einem Bistro erwartet man zwar nicht die große Weinkarte, allerdings wäre ein besseres Angebot gerade in einer Weinbaugemeinde wie Gimbsheim wünschenswert. Ein Rosé war der einzige regionale Wein – wobei regional nicht näher bezeichnet wurde. Angeboten wurden außerdem ein klassischer Lambrusco, ein Chianti und ein italienischer Weißwein. Die Wahl unserer Tester fiel auf den Chianti, der jedoch nicht ganz überzeugen konnte. Das 0,25 Liter Glas kostete allerdings auch nur 3,50 Euro und war damit vom Preis-Leistungs-Verhältnis vollkommen in Ordnung. Zumal sich unsere Tester in einer kleinen Pizzeria befanden, die wohl eher vom Mitnahmegeschäft als vom Á la Carte Geschäft lebt. Dies lässt zumindest die Speisekarte vermuten.

Vegetarier sollten sich bei den angebotenen Speisen besonders gut zurechtfinden, da alle vegetarischen Gerichte auf der Karte mit einem grünen Symbol gekennzeichnet wurden. Zudem ist die Karte mit den Kategorien Salate, Nudelgerichte, Pizza, Fleischgerichte vom Schwein und vom Rind klar strukturiert. Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, sodass man auch mit einem kleinen Geldbeutel fündig wird.

Der klassische Restauranttest mit Vorspeise, Hauptspeise, Dessert konnte nicht durchgeführt werden, da in diesem Bistro keine Vorspeisen angeboten werden. Daher entschieden sich unsere Restauranttester, einen Salat als Vorspeise zu teilen. Der Putensalat Spezial wurde alsbald gebracht. Er bestand zu 80 Prozent aus Eisberg- und 20 Prozent aus Romanasalat und wurde daher mit einem Preis von 13,50 Euro im Vergleich zu den anderen angebotenen Gerichten und in Ansicht der Portionsgröße als etwas zu teuer eingeschätzt. Dennoch wurde eine angenehme Mischung aus gebratenen Putenbruststreifen, Lauch, Gemüse und frischen Champignons und dazu Pizzabrot serviert. Leider war das Pizzabrot sehr hart. Die Idee, dieses anstatt des klassischen Weißbrotes zu servieren, wurde sehr positiv hervorgehoben. Insgesamt war der Salat eher durchschnittlich und der hohe Eisbergsalatanteil störte unsere Tester. Vielleicht war das Mischungsverhältnis auch der Jahreszeit des Restauranttestes im November geschuldet, wobei hier bei einem Preis von 13,50 Euro auch bei steigenden Lebensmittelpreisen ein höherer Restsalatanteil erwartet wurde.

Im Hauptgang bestellten unsere Restauranttester Scaloppina Crema mit Kroketten und einem Beilagensalat für ebenfalls 13,50 Euro und eine Pizza Mama’s Spezial mit einem extra Spiegelei für 10 Euro.

Beim Beilagensalat fragte die Servicekraft nach dem bevorzugten Dressing. Neben dem reinen Salat, der ebenfalls vorwiegend aus Eisbergsalat bestand, gab es noch Zwiebeln, frische, selbst gehobelte Karotten und ein sehr gutes Joghurtdressing. Dazu war die Portion groß und hat, abgesehen von dem hohen Eisbergsalatanteil, unsere Restauranttester überzeugt. Auch die kleinen Schweinschnitzelchen mit einer schmackhaften Sahnesoße und frischen Champignons schmeckten unseren Restauranttestern. Das Fleisch war sehr zart und die Portion weder zu groß noch zu klein. Die dazu servierten Kroketten, wenn auch nicht selbst hergestellt, waren ebenfalls in einer sehr guten Qualität.

Natürlich musste man in einer Pizzeria als zweites Hauptgericht auch eine Pizza bestellen. Sowohl im Nudel- als auch im Pizzabereich ist die Auswahl an Gerichten mehr als ausreichend. Insgesamt stehen 31 Nudelgerichte und 39 Pizzen zur Auswahl. Auch für den kleinen Hunger, beziehungsweise die jungen Gäste, gibt es mit sechs verschiedenen Gerichten ein sehr breites Angebot.

Die Pizza begeisterte unsere Tester sowohl geschmacklich als auch vom Belag. Eine uneingeschränkte Empfehlung also im Bistrorante Incontro und ebenfalls sehr gut geeignet, um sie sich nach Hause zu bestellen. Reich belegt war die Pizza Mama’s Spezial mit Schinken, frischen Champignons, Salami, Knoblauch, Zwiebeln, Peperoniwurst und einem zusätzlichen Spiegelei, das mit einem Euro berechnet wurde. Der Preis der Pizza (10 Euro) war trotz der gestiegenen Einkaufspreise noch vollkommen in Ordnung.

Zum Abschluss teilten sich unsere Restauranttester noch ein selbstgemachtes Tiramisu – das einzige Dessert der Karte. Da das Dessert ebenfalls zum Mitnehmen angeboten wird, wurde es in einer Plastikschale serviert. Für einen Preis von 4,50 Euro und mit dem Gedanken, dass es sich beim Bistrorante Incontro um eine Pizzeria handelt, die vermutlich vom Außer-Haus-Geschäft lebt, war dies kein Problem. Das Tiramisu war hausgemacht, frisch und rundete das Essensangebot des Restauranttestes ab.

Der Service war von Beginn an sehr zuvorkommend. Der wackelnde Tisch wurde sofort gerichtet, ohne dass es unseren Restauranttestern vorher aufgefallen war. Zu fortgeschrittener Stunde wollten unsere Tester gerne noch einen Kaffee trinken. Daher fragten sie, ob die Kaffeemaschine bereits ausgeschaltet war. Dies war tatsächlich schon der Fall, doch es wurde sofort angeboten sie nochmals für die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt die letzten waren, einzuschalten. Das freute unsere Tester sehr, denn leider ist dies nicht überall selbstverständlich. Sehr positiv war auch der Rechnungsbetrag. Mit 53,50 Euro war es mit Abstand die niedrigste Rechnung, die es in einem der Restauranttests des Wonnegauer Magazins bisher gab.

Bei der Bewertung spiegelt sich der Vergleich zu den anderen, bereits getesteten Restaurants jedoch wider. So konnte das Bistro in Punkten wie Ambiente, Küche und Getränke nicht an die vollen fünf Sterne herankommen. Allerdings ist dies bei einem Bistro auch nicht unbedingt zu erwarten. Im Lieferbereich, insbesondere bei den Pizzen, sollte sich das Bistrorante Incontro in Gimbsheim allerdings als klare Empfehlung darstellen. Auch die Nettigkeit der vermutlichen Inhaberin ist nochmals positiv hervorzuheben. Insgesamt ist das Incontro eine Bereicherung für Gimbsheim – nicht unbedingt, um am Valentinstag ein Candle-Light-Dinner zu verbringen, jedoch als kleines Bistro durchaus eine Empfehlung.

Text: © Jessica Bömicke
Bilder: © Wonnegauer Magazin