10 Wonnegauer Magazin Bilder: © Weingut Milch Charakterstarke Chardonnays aus dem Holzfass … die Spezialität des Monsheimer Weinguts Milch Karl-Hermann Milch trinkt von jeher sehr gerne guten Wein. „Da guter Wein auch sein Geld kostet und man als junger Mensch noch nicht so flüssig ist, muss man ihn eben selbst erzeugen“, scherzte er beim Besuch des Wonnegauer Magazins. Er war von Beginn an darauf bedacht, qualitativ hochwertige Weine zu erzeugen. Darum fiel seine Wahl bei den Lehrstellen auch auf renommierte Weingüter, um sein Wissen zu erweitern und Neues kennenzulernen, bevor er 1997 in den elterlichen Betrieb einstieg, den er 2001 übernahm. Bereits im ersten Jahr durfte Milch sofort den Keller übernehmen und hat dort die Weine nach seinen Vorstellungen ausgebaut. Das ist nicht immer üblich, wenn man in einem traditionellen Familienbetrieb mitarbeitet. Doch Familie Milch hat über Generationen hinweg erfahren, dass Entwicklungen und vor allem Weiterentwicklung nicht immer nachteilig sein müssen. Im Gegenteil. Der Weinbau ist in der Familie seit 1709 nachgewiesen. Allerdings war es damals üblich, dass fast jeder seinen Weinberg hatte, seinen Acker und sein Vieh. Die Ansprüche und Schwerpunkte veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte. Doch es dauerte bis in das 20. Jahrhundert, als Ende der 70er von Karlheinz Milch komplett auf Weinbau umgestellt wurde. Hier wurde der Wein jedoch nicht vollständig selbst vermarktet. Nur rund 40 Prozent des Absatzes bestand aus Flaschenwein, der Rest ging, wie man so schön sagt, im Fass weg. Das wollte Karl-Hermann Milch ändern: „Mein Ziel war es, alle Weinberge, die wir selbst bewirtschaften, auch selbst zu vermarkten.“ Von Beginn an war sein Ziel, die Qualität zu verbessern und darauf den Fokus zu setzen. Für dieses Ziel hat das Weingut rund 20 Jahre gebraucht. Zeit, die nötig ist, wie Milch weiß, denn Qualität braucht eine gute Strategie, viel Kraft, Weitsicht und vor allem Geduld. Nicht zu vergessen, dass auch die Rebstöcke Zeit für Wachstum und Entwicklung brauchen. Dadurch, dass am Anfang auf Qualität gesetzt wurde und es noch nicht so viele Weinzeitschriften und -führer gab, schickte Milch seine erste Kollektion 1997er Weine an „Gault & Millau WeinGuide“ und wurde direkt mit einer Traube bewertet. Ein vorzüglicher Start des damaligen Jungwinzers und die Bestätigung für seine innovativen Ideen und die investierte Arbeit. 1993 wurden vom Vater die ersten Reben vom Chardonnay gepflanzt, der erst wenige Jahre zuvor als Qualitätswein in Rheinhessen zugelassen worden war. Karlheinz Milch hat schon immer viel ausprobiert, war wissbegierig und mutig. Diese Eigenschaften hat er auch seinem Sohn vererbt. Dies machte Winzer des Monats I VG Monsheim
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