6 Wonnegauer Magazin Kinder vier verschiedene Gerichte. Unsere Restauranttester hatten sich für die wöchentliche Empfehlung: ein Hacksteak mit Spiegelei auf mediterranem Gemüse mit kleinen Kartöffelchen für 17 Euro und das Argentinische Rumpsteak im gewünschten Gargrad medium rare mit toskanischem Pfannengemüse, Süßkartoffelpommes und Schmorrzwiebeln für 28 Euro entschieden. Aufgrund des recht gewachsenen Hungers wurden die Vorspeisen zügig gegessen. Daraufhin mussten die Tester nochmals 25 Minuten auf den Hauptgang warten, der um 20.55 Uhr – knapp zwei Stunden nach dem Eintreffen – serviert wurde. Das Hacksteak schmeckte den Testern gut, das Gemüse war bissfest und die Kartoffeln ebenso wie die dazu angebotene Sauce sehr schmackhaft. Dem Wunsch nach ein wenig mehr Sauce wurde mit einem separaten Saucenbehälter, der zusätzlich gereicht und nicht später in der Rechnung berechnet wurde, entsprochen. Das Fleisch des Argentinischen Rumpsteaks hatte eine fantastische Qualität. Leider wurde der Gargrad verfehlt. Da das Fleisch nur mit einer leichten Rosafärbung bei unseren Testern ankam, entschieden sie sich, dies zu reklamieren. Insbesondere, da sie bereits eineinhalb Stunden auf die Hauptspeise gewartet hatten und die Erwartungen nach den vorzüglichen Vorspeisen hoch waren. Die Reklamation wurde professionell und sachlich aufgenommen und innerhalb kürzester Zeit wurde ein neues Rumpsteak mit richtigem Gargrad serviert. Unsere Tester freute es sehr, dass der Koch persönlich kam und sich entschuldigte beziehungsweise erklärte. Im Laufe des Gespräches erwähnte er, dass er das Fleisch in der Regel nach dem Sous Vide Garverfahren zubereitet. Den Gargrad medium rare könne er bei seiner Vorbereitung dieses Garverfahrens allerdings nicht so gut zubereiten. Er gab den Testern den Tipp, beim nächsten Besuch medium zu bestellen. Denn bei dem angewendeten Garverfahren, dem Sous Vide Garen, wird mit mehrstündigem Vorgaren bei Niedrigtemperaturen das Roastbeef Fleisch tatsächlich so zart und saftig, dass es einem Rinderfilet ähnelt. Unsere Tester sind sich sicher, dass sie beim nächsten Besuch im Bechtheimer Hof diesem Tipp nachkommen werden und geben diese Empfehlung gerne weiter. Sowohl das fast durchgebratene Rindfleisch als auch das mit dem richtigen Gargrad waren von einer ausgezeichneten Qualität. Insofern gehen unsere Tester davon aus, dass es sich bei dem Rumpsteak um das Beste handelt, dass sie im Wonnegau je in einem Restauranttest gegessen haben. Nach den recht großen Portionen der Hauptspeisen, wurde zum Abschluss des Abends eine Creme Brûlée für 4 Euro geteilt. Das selbstgemachte Dessert kam mit einer krossen Karamellschicht und schmeckte den Testern vorzüglich. Auch die anderen Desserts in der Karte: lauwarmer Schokokuchen, Eispraline, Eiskaffee und Espresso mit Vanilleeis, sowie Eis oder Sorbet nach Tagesangebot waren preislich extrem günstig, zumal die Qualität, die geboten wurde, sehr gut war. Auch wenn die Gesamtumstände, insbesondere die langen Wartezeiten, alles andere als optimal für den Bechtheimer Hof liefen, überwiegt der gesamte positive Eindruck des Besuches. Die Wartezeiten entschuldigen unsere Restauranttester damit, dass sowohl die Servicekraft als auch der Koch sehr nett, bemüht und zuvorkommend waren und sich liebevoll um sie gekümmert haben. Aufgrund personeller Engpässe waren sie allerdings nicht in der Lage, das abzuliefern, was wohl üblicherweise machbar und auch der eigene Anspruch sei. Da die Situation in der Gastronomie, insbesondere personell, sehr schwierig ist, wollen unsere Restauranttester in der Bewertung hierfür jedoch nicht allzu viel Punktabzug vornehmen. Denn trotz der langen Verweildauer von zwei Stunden und 45 Minuten, die so nicht geplant war, fanden sie ein insgesamt sehr gutes Essen vor. Was das Rumpsteak angeht, werden unsere Tester auf jeden Fall wieder nach Bechtheim kommen und empfehlen, den Gargrad medium zu wählen. Insgesamt zahlten unsere Tester 92 Euro und waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis sehr zufrieden. Der Bechtheimer Hof, der auch Fremdenzimmer mit anbietet, ist auf jeden Fall eine Bereicherung für den kleinen Weinbauort! Eine tolle Gaststätte mit einem sehr guten Koch, bei der man bei gutem Wetter schön draußen sitzen kann. Schön wäre es, wenn im offenen Weinbereich auch der ein oder andere edle Tropfen der tollen Bechtheimer Winzer angeboten werden würde. Hierfür kann, nach Meinung der Restauranttester, auch vom Einheitspreis 4,80 Euro für 0,2 Liter abgewichen werden. Sicherlich gibt es noch mehr Weinliebhaber, die gerne über 5 Euro für einen guten Wein ausgeben. Text: Wonnegauer Magazin BEWERTUNG Küche Getränke Angebotsvielfalt Service Ambiente Preis-Leistungs-Verhältnis Gesamt
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