Wonnegauer Magazin - Nr. 8

Restauranttest in der VG Eich Bistrorante Incontro in Gimbsheim 04 Winzer des Monats aus der VGWonnegau Hubert Schreiber aus Gundheim 12 wmnachgefragt aus der VGMonsheim Hanne Brenner ausWachenheim 22 Ausgabe 8 · Dez. 2022/Jan. 2023 V G WO N N E G AU · V G E I C H · V G MO N S H E I M Kostenlos Aktuell Regional

Wonnegauer Magazin 3 Liebe Leserinnen und Leser, ruck zuck ist das Jahr vorbei … Wir haben einiges erlebt, viele spannende Menschen und Projekte kennengelernt und leckere Weine gekostet. Das alles hatte unsere kleine Heimat zu bieten. Dabei sind wir noch lange nicht fertigmit unseren Themen. Es gibt schließlich so viel mehr zu entdecken im schönen Wonnegau! Haben auch Sie den Mut uns anzusprechen, wenn Sie ein außergewöhnliches Projekt, ein leckeres Rezept oder einen Geheimtipp haben, den sie mit uns und anderen Lesern teilen wollen. Wir hoffen, dass wir Ihnen in diesem Jahr den ein oder anderen Tipp auf den Weg geben konnten – sei es ein Event oder ein Restaurant, das Sie besucht haben, einenWein oder ein Rezept, das Sie probiert haben oder vielleicht sogar ein Verein, dem Sie beigetreten sind. Auch in dieser Ausgabe finden Sie wieder interessante Berichte und kulinarische Highlights aus unserem schönen Wonnegau. Gleichzeitig möchten wir uns noch einmal bei Ihnen: unseren Lesern, Werbepartnern, Social Media Followern und Interviewpartnern bedanken! Ohne Sie wäre unser Magazin nicht möglich! Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr und freuen uns schon jetzt auf die vielen Themen, die wir nächstes Jahr gemeinsam entdecken werden. Viel Spaß beim Lesen der letzten Ausgabe für dieses Jahr! Ihr Team des Wonnegauer Magazins Vorwort Bild: © Pirkko Seitsenpiste/Pixabay

4 Wonnegauer Magazin Bistrorante Incontro in Gimbsheim Sehr gespannt waren unsere Restauranttester auf das Bistrorante Incontro in Gimbsheim. Ursprünglich war ein Besuch schon einmal in Corona-Zeiten geplant, als die Gastronomie eigentlich schon wieder geöffnet hatte. Doch damals gab es in Gimbsheim nur ein Außer-Haus-Geschäft. Umso größer war nun die Freude, den Restauranttest vor Ort vornehmen zu können. Restauranttest I VG Eich Bilder: ©Wonnegauer Magazin Die schöne Lage des Restaurants an einem riesigen, freien Platz in der Eicher Straße in Gimbsheim fiel sofort positiv auf. So war die Parkplatzsuche kein Problem. Gemeinsammit dem gegenüberliegenden Eisgeschäft „Eishorn“ bildet der Neubau des Bistrorante Incontro eine Bereicherung des freien Platzes. Passend zum Neubau ist auch die Inneneinrichtung des Bistros mit Theke und Mobiliar sehr modern und für eine kleine Pizzeria zweckmäßig und gemütlich eingerichtet. Unsere Restauranttester konnten ihren Platz frei auswählen. Der wackelnde Tisch wurde von der zuvorkommenden Bedienung umgehend und ohne, dass darauf hingewiesen wurde, mit Bierdeckeln gerichtet. So stand einem wackelfreien Essen nichts mehr imWege. Zu dem Zeitpunkt des Besuches war lediglich noch ein zweiter Tisch besetzt. Daher konnte sich der Service auf unsere Tester konzentrieren, reichte ihnen umgehend die Speisekarte und hatte sie stets im Blick. Das Augenmerk fiel zuerst auf die Getränkekarte. Mit der neuen Rubrik, in der ebenfalls die Getränke und insbesondere die Weine bewertet werden, war hier besonderes Interesse geweckt. Allerdings war die Karte dahingehend enttäuschend. Es gab lediglich vier Weine zur Auswahl. Bei einer Pizzeria beziehungsweise einem Bistro erwartet man zwar nicht die große Weinkarte, allerdings wäre ein besseres Angebot gerade in einer Weinbaugemeinde wie Gimbsheim wünschenswert. Ein Rosé war der einzige regionale Wein – wobei regional nicht näher bezeichnet wurde. Angeboten wurden außerdem ein klassischer Lambrusco, ein Chianti und ein italienischer Weißwein. Die Wahl unserer Tester fiel auf den Chianti, der jedoch nicht ganz überzeugen konnte. Das 0,25 Liter Glas kostete allerdings auch nur 3,50 Euro und war damit vom Preis-Leistungs-Verhältnis vollkommen in Ordnung. Zumal sich unsere Tester in einer kleinen Pizzeria befanden, die wohl eher vom Mitnahmegeschäft als vom Á la Carte Geschäft lebt. Dies lässt zumindest die Speisekarte vermuten. Vegetarier sollten sich bei den angebotenen Speisen besonders gut zurechtfinden, da alle vegetarischen Gerichte auf der Kartemit einem grünen Symbol gekennzeichnet wurden. Zudem ist die Kar-

Wonnegauer Magazin 5 te mit den Kategorien Salate, Nudelgerichte, Pizza, Fleischgerichte vom Schwein und vom Rind klar strukturiert. Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, sodass man auch mit einem kleinen Geldbeutel fündig wird. Der klassische Restauranttest mit Vorspeise, Hauptspeise, Dessert konnte nicht durchgeführt werden, da in diesem Bistro keine Vorspeisen angeboten werden. Daher entschieden sich unsere Restauranttester, einen Salat als Vorspeise zu teilen. Der Putensalat Spezial wurde alsbald gebracht. Er bestand zu 80 Prozent aus Eisberg- und 20 Prozent aus Romanasalat und wurde daher mit einem Preis von 13,50 Euro im Vergleich zu den anderen angebotenen Gerichten und in Ansicht der Portionsgröße als etwas zu teuer eingeschätzt. Dennoch wurde eine angenehme Mischung aus gebratenen Putenbruststreifen, Lauch, Gemüse und frischen Champignons und dazu Pizzabrot serviert. Leider war das Pizzabrot sehr hart. Die Idee, dieses anstatt des klassischen Weißbrotes zu servieren, wurde sehr positiv hervorgehoben. Insgesamt war der Salat eher durchschnittlich und der hohe Eisbergsalatanteil störte unsere Tester. Vielleicht war das Mischungsverhältnis auch der Jahreszeit des Restauranttestes im November geschuldet, wobei hier bei einem Preis von 13,50 Euro auch bei steigenden Lebensmittelpreisen ein höherer Restsalatanteil erwartet wurde. Im Hauptgang bestellten unsere Restauranttester Scaloppina Crema mit Kroketten und einem Beilagensalat für ebenfalls 13,50 Euro und eine Pizza Mama’s Spezial mit einem extra Spiegelei für 10 Euro. Beim Beilagensalat fragte die Servicekraft nach dem bevorzugten Dressing. Neben dem reinen Salat, der ebenfalls vorwiegend

6 Wonnegauer Magazin aus Eisbergsalat bestand, gab es noch Zwiebeln, frische, selbst gehobelte Karotten und ein sehr gutes Joghurtdressing. Dazu war die Portion groß und hat, abgesehen von dem hohen Eisbergsalatanteil, unsere Restauranttester überzeugt. Auch die kleinen Schweinschnitzelchen mit einer schmackhaften Sahnesoße und frischen Champignons schmeckten unseren Restauranttestern. Das Fleisch war sehr zart und die Portion weder zu groß noch zu klein. Die dazu servierten Kroketten, wenn auch nicht selbst hergestellt, waren ebenfalls in einer sehr guten Qualität. Natürlich musste man in einer Pizzeria als zweites Hauptgericht auch eine Pizza bestellen. Sowohl im Nudel- als auch im Pizzabereich ist die Auswahl an Gerichten mehr als ausreichend. Insgesamt stehen 31 Nudelgerichte und 39 Pizzen zur Auswahl. Auch für den kleinen Hunger, beziehungsweise die jungen Gäste, gibt es mit sechs verschiedenen Gerichten ein sehr breites Angebot. Die Pizza begeisterte unsere Tester sowohl geschmacklich als auch vom Belag. Eine uneingeschränkte Empfehlung also im Bistrorante Incontro und ebenfalls sehr gut geeignet, um sie sich nach Hause zu bestellen. Reich belegt war die Pizza Mama’s Spezial mit Schinken, frischen Champignons, Salami, Knoblauch, Zwiebeln, Peperoniwurst und einem zusätzlichen Spiegelei, das mit einem Euro berechnet wurde. Der Preis der Pizza (10 Euro) war trotz der gestiegenen Einkaufspreise noch vollkommen in Ordnung. Zum Abschluss teilten sich unsere Restauranttester noch ein selbstgemachtes Tiramisu – das einzige Dessert der Karte. Da das Dessert ebenfalls zum Mitnehmen angeboten wird, wurde es in einer Plastikschale serviert. Für einen Preis von 4,50 Euro und mit dem Gedanken, dass es sich beim Bistrorante Incontro um eine Pizzeria handelt, die vermutlich vom Außer-Haus-Geschäft lebt, war dies kein Problem. Das Tiramisu war hausgemacht, frisch und rundete das Essensangebot des Restauranttestes ab. Der Service war von Beginn an sehr zuvorkommend. Der wackelnde Tisch wurde sofort gerichtet, ohne dass es unseren Restauranttestern vorher aufgefallen war. Zu fortgeschrittener Stunde wollten unsere Tester gerne noch einen Kaffee trinken. Daher fragten sie, ob die Kaffeemaschine bereits ausgeschaltet war. Dies war tatsächlich schon der Fall, doch es wurde sofort angeboten sie nochmals für die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt die letzten waren, einzuschalten. Das freute unsere Tester sehr, denn leider ist dies

Wonnegauer Magazin 7 BEWERTUNG Küche Getränke Angebotsvielfalt Service Ambiente Preis-Leistungs-Verhältnis Gesamt nicht überall selbstverständlich. Sehr positiv war auch der Rechnungsbetrag. Mit 53,50 Euro war es mit Abstand die niedrigste Rechnung, die es in einem der Restauranttests des Wonnegauer Magazins bisher gab. Bei der Bewertung spiegelt sich der Vergleich zu den anderen, bereits getesteten Restaurants jedoch wider. So konnte das Bistro in Punkten wie Ambiente, Küche und Getränke nicht an die vollen fünf Sterne herankommen. Allerdings ist dies bei einem Bistro auch nicht unbedingt zu erwarten. Im Lieferbereich, insbesondere bei den Pizzen, sollte sich das Bistrorante Incontro in Gimbsheim allerdings als klare Empfehlung darstellen. Auch die Nettigkeit der vermutlichen Inhaberin ist nochmals positiv hervorzuheben. Insgesamt ist das Incontro eine Bereicherung für Gimbsheim – nicht unbedingt, um am Valentinstag ein CandleLight-Dinner zu verbringen, jedoch als kleines Bistro durchaus eine Empfehlung. Text: Jessica Bömicke

8 Wonnegauer Magazin Events Ein Weinkeller voller Rätsel Grape Escape – mitten in Gunterblum Das Herzstück des Winzers Alexander Baumann ist der Rotweinkeller im Domhof. Hier lagern die Barriquefässer. Der Keller ist kühl, dunkel und bietet ein besonderes Ambiente. Viel zu schade, um so selten im Jahr genutzt zu werden, wie es lange der Fall war. Deshalb kam Halina Aaron, ihres Zeichens Assistentin der Geschäftsleitung, vor rund fünf Jahren auf die Idee, die Raumnutzung zu erweitern. Nicht nur Weinproben, sondern eine ganz andere Auseinandersetzung mit Wein und Weinherstellung schwebte ihr vor. Sie selbst ist ein großer Escape-Room-Fan, weshalb es nahelag Passion und Hobby miteinander zu verbinden. Auch wenn Alexander Baumann zu Beginn nicht wusste, was genau ein Exitroom ist, überzeugte ihn die Idee und das Konzept. Das Hauptaugenmerk Aarons lag klar darauf, den Kunden und Besuchern nicht irgendein Szenario anzubieten, sondern mit deutlichem Bezug zum Weinbau. Daher werden die Teilnehmer, sobald sich die Kellertür schließt, zu Weinspionen. Sie sind in den Rotweinkeller des Domhofs eingebrochen. Ihr Ziel ist es, die neueste, geheime Kreation des Kellermeisters zu stehlen. Doch die Tür des Raritätenkabinetts ist fest verschlossen und es bleibt nur eine Stunde, bevor der Winzer zurückkommt. Viele Rätsel müssen gelöst und versteckte Botschaften, Zahlenschlösser und Schlüssel wollen gefunden und genutzt werden. In authentischem Ambiente kommen die Teilnehmer sehr leicht in die Geschichte hinein und können so leicht in ihre Rollen als Weinspione schlüpfen. Der „Grape Escape“ ist allerdings nur bedingt etwas für Anfänger in dieser Spielart. „Er ist schon schwierig. Es hat bestimmt ein halbes Jahr gedauert, bis wir gesagt haben: Jetzt passt es. Ich habe die Rätsel permanent einfacher gemacht“, erzählt Halina Aaron. Denn es ist ihr auch wichtig, dass selbst erfahrene Exit-RoomSpieler nicht in wenigen Minuten durch sind. Der aktuelle Rekord liegt bei 40 Minuten ohne Hilfen. Damit jede Gruppe eine Chance hat und es sich auch lohnt, als Familie in den Rotweinkeller „einzubrechen“, ist jemand aus dem Weingut die ganze Zeit via Stream dabei. Hierüber hat sie die Gruppe im Blick und kann bei Bedarf die Richtung weisen. Da Zusammenarbeit der erste wichtige Baustein ist, um in das Raritätenkabinett und somit zur Weinflasche zu gelangen, bietet sich der „Grape Escape“ auch als TeambuildingSpecial an. Was bei Tagungen im Weingut gerne genutzt wird. Daher ist es kein Wunder, dass der Domhof 2019 für dieses innovativeWeintourismus-Idee und deren Umsetzungmit demBest Of Wine Tourism Award ausgezeichnet wurde. Wer lieber draußen unterwegs ist und trotzdem gerne Rätsel löst, kann von März bis Oktober auch rund um das Thema Wein die hauseigene Geocaching-Runde machen. Hier führt der Domhof zu den schönsten Plätzen von Guntersblum. Weitere Infos und Terminvereinbarung unter https://t1p.de/bvacv Text: Sissi Steuerwald Bild: © Halina Aaron

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10 Wonnegauer Magazin „… wenn Nachtwächterfrauen erzählen“ Eine besondere Gästeführung im Kostüm durch das Flörsheim-Dalsheim des 19. Jahrhunderts Am ersten Samstag im Monat hat man von November bis März die Möglichkeit, eine kleine Zeitreise in das Jahr 1850 zu machen. Der romantische Ortskern von Dalsheim eignet sich mit seinen engen Gassen und Reilchen perfekt für eine Kostümführung. In der dunklen Jahreszeit beginnt die Führung um 18.15 Uhr auf dem Platz „Auf dem Römer“ in Flörsheim-Dalsheim. Hier trifft man auf die Frau des Nachtwächters – verkörpert durch Gästeführerin Beate Hess oder Karin Henn. Mit Horn, Schlüssel, Nachtwächterbuch und Laterne steht sie vor ihrer kleinen Gästegruppe. Ihr Mann, der Nachtwächter, sei schon wieder verschwunden … Dabei beginne doch seine Wache! Die arme Frau erzählt der Gruppe von ihren Nöten und Sorgen. So wie sie gerade lebt, könne es nicht weiter gehen! Sie braucht einen Nachfolger für ihren Mann! Findet sich vielleicht ein geeigneter neuer Nachtwächter in der Gästegruppe? Um dies herauszufinden, macht sich die Frau des Nachtwächters mit der kleinen Gruppe auf den Weg durch das dunkle Flörsheim-Dalsheim. Aber nicht ohne Laterne! Denn ohne diese darf man im Jahr 1850 schließlich nicht auf die Straße. Bei unserem Besuch der Führung hat Karin Henn vorgesorgt und für jeden Gast eine Laterne dabei. Gerne darf man auch seine eigene Laterne mitbringen, die einem den Weg leuchtet und die Hände wärmt. Die Frau des Nachtwächters führt ihre Anwärter durch den romantischen Ortskern von Dalsheim, an alten Höfen und den Kirchen vorbei und durch enge Gassen und Reilchen. Immer wieder macht sie kleine Stopps, singt das Nachtwächterlied und erklärt in rheinhessischer Mundart, auf was ein Nachtwächter alles zu achten hat, oder was die aktuellen Sorgen ihrer Zeit sind. Über die Unterstützung der Gruppe, die sie auf offene Tore und mögliche Hühnerdiebe aufmerksammacht, ist sie immer froh. Fesselnde Geschichten und spannende Fakten über das Flörsheim-Dalsheim des 19. Jahrhunderts kann man auf dieser tollen Kostümführung erfahren! Nach etwa einer Stunde endet die Zeitreise wieder in der heutigen Zeit „Auf dem Römer“ im Ortsteil Dalsheim. Eine Anmeldung zu dieser besonderen Gästeführung ist erforderlich. Telefonisch unter 0160 99220016 oder per Mail angaestefuehrer@floersheimdalsheim.dekann man mit den Gästeführerinnen Kontakt aufnehmen und für 5 Euro an der Führung teilnehmen. Weitere Termine in diesemWinter sind der 7. Januar, der 4. Februar und der 4. März 2023. Text: Jessica Bömicke Events

Wonnegauer Magazin 11 Eventkalender 07.01. I 17.00 Uhr Wonnegauer Dreikönigsdreschen Weingut J.G. Orb, Westhofen 07.01. I 19000 Uhr Neujahrskonzert bei Kerzenschein Kleine Kirche Osthofen 07.01. I 20.00 Uhr (Einlass 19 Uhr) Aris Quartett Neujahrskonzert GUT LEBEN amMorstein, Westhofen 16.01. I 19.30 Uhr Krimi-Lesung mit Thomas Krüger Buchhandlung Lanz, Osthofen 20.01. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Wine & Dine – Weingut Karl May Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 21.01. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Gin Tasting – Best of 2022 Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 23.01. I 19:30 Uhr Italienische Meister und ihre Schüler – Elena Eisenberg und Lucio Martinez Buchhandlung Lanz, Osthofen 25.01. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Candle-Light-Dinner Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 27.01. I 19.00 Uhr Weinprobe in der Vinothek – Weingut Steinmühle Osthofen Tourist Information Osthofen 27.01. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Whisky Tasting Schottlandreise Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 28.01. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Meet & Eat mit Banzaispirit Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 28.01. I 20.00 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) Reusch rettet 2022 – Der Jahresrückblick GUT LEBEN amMorstein, Westhofen 05.02. I 10.00 Uhr Pflanzenbasierter Brunch mit Roman Kress GUT LEBEN amMorstein, Westhofen 03.02. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Karibische Rumreise Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 04.02. I 19.11 Uhr Kappensitzung Fastnachtsclub Dittelsheim-Heßloch VGWONNEGAU 04.02. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Wein & Käse Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 08.02. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Candle-Light-Dinner Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 10.02. I 19.00 Uhr Weinprobe in der Vinothek – Weingut Dreissigacker Bechtheim Tourist Information Osthofen 10.02. I 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Wine & Dine Weingut Graf Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 14.02. I 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Candle-Light-Dinner Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 17.02. I 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Küchenparty Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 18.02. I 19.11 Uhr Ü-35 Fastnachtsparty Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 24.02. I 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) Wine & Dine Südamerika Special Landhotel Zum Schwanen, Osthofen 15.12. I 17:00 Uhr X-Mas Eindruckwerk, Monsheim 07.01. und 04.02. I 18.15 Uhr „…wenn Nachtwächterfrauen erzählen“ – Gästeführung imKostüm Auf dem Römer, Flörsheim-Dalsheim 26.01. I 17.00 Uhr 80s/90s-Party Eindruckwerk, Monsheim 11.02. Fastnachtsumzug Flörsheim-Dalsheim 28.01. I 19.11 Uhr Flö-Da feiert Fassenacht Turnhalle, Flörsheim-Dalsheim An allen Sonn- und Feiertagen ab 16.00 Uhr Live-Musik Zum Alten Kelterhaus, Alsheim 12.02. I 14.11 Uhr Fastnachtsumzug Eich VG EICH VG MONSHEIM

12 Wonnegauer Magazin Bild: © Volker Oehl Hubert Schreiber aus Gundheim Unser Winzer des Monats führt uns in dieser Ausgabe nach Gundheim. An der Hauptdurchgangsstraße gelegen, finden wir den Weinhof Hubert Schreiber – benannt nach dem Winzer und Besitzer. Weinbau wird in der Familie seit Generationen betrieben. Mittlerweile ist Hubert Schreiber Winzer in der letzten Generation. Vonmütterlicher und väterlicher Seite wurde er weinbaulich schon früh geprägt und wusste bereits mit sechs Jahren, dass er im Weinbau seine Zukunft sieht. Sein Interesse war so groß, dass er schon mit zwölf Jahren alle gängigen Rebsorten, die damals in Rheinhessen verbreitet waren, an Merkmalen, wie zum Beispiel den Blättern erkannte und benennen konnte. So konnte er ein paar Jahre später erfolgreich die Winzerausbildung, den staatlich geprüftenWirtschafter und anschließend die Winzermeisterprüfung ablegen. 1982 wurde im Weingut der erste Wein in die Flasche gefüllt und ein Jahr später die Flaschenweinvermarktung begonnen. Im Jahr 2002 übernahm er schließlich das elterliche Weingut. Unterstützt wurde Hubert Schreiber sehr lange noch durch seinen Vater, saisonale Hilfskräfte und in der Ernte auch vonWeinkunden, die gerne einmal Wein lesen wollen. Als großer Rotweinliebhaber hat Hubert Schreiber mit das größte Angebot an Rotweinen in der Region. Elf verschiedene Rotweinsorten werden auf den Weinbergen angebaut. Darunter interessante Neuzüchtungen wie Acolon, Cabernet undMitos. So finden auch Liebhaber der südländischen Rotweine im Angebot des Weinhofes Hubert Schreiber Weine nach ihrem Geschmack. Der Rotwein wird auf demHof in Gundheim ausschließlich imHolzfass ausgebaut. Immer wieder entstehen kleine Glückstreffer wie der Barrique Chardonnay: Nachdem der Chardonnay 2018 mit einer sehr großen Ernte überraschte, kaufte Hubert Schreiber ein neues Winzer des Monats I VGWonnegau

Wonnegauer Magazin 13 Bariquefass und legte denWein hinein. DieWeinkunden waren so fasziniert von diesem besonderen Schatz, dass dem Winzer nichts anderes übrigblieb, als den Wein abzufüllen. Eine weitere Besonderheit des Winzers waren die Eisweine. Bis 2016 wurden sie geerntet. Der Klimawandel, der die Ernte immer früher und den Frost immer später werden lässt, macht diese Besonderheit mittlerweile allerdings fast unmöglich. In früheren Jahren exportierte Hubert Schreiber den größten Teil seiner Eisweinproduktion nach Japan. Alte Schätze, wie eine Eiswein Rarität von 1997, die immer noch gut trinkbar ist, gibt es auch heute noch im Weinhof Hubert Schreiber zu kaufen. Das Herzstück des Weingutes ist die Linie „Prestige“. 1993 wurde diese Linie hochwertiger Weine mit einem super Jahrgang begonnen. Bei diesen besonderen Weinen handelt es sich fast ausschließlich um Naturweine, die bereits hoch reif sind und einen Naturalkoholgehalt von 13 Prozent und mehr haben. Natürlich ist mit den „Prestige“-Weinen auch mehr Arbeit imWeinberg verbunden, doch das Ergebnis sei diese Arbeit wert. Man erkennt die „Prestige“-Linie durch ihre auffallenden Etiketten. Eine besondere Aufmerksamkeit zieht hier der Blanc de Noir auf sich – im Rheinhessischen Dialekt „Randewu“ genannt. Das Etikett dieser Flasche ziert die Silhouette des Winzers selbst mit einer Herzensdame vor dem Trullo des Weingutes. Erhaben über Gundheim und mit traumhafter Aussicht auf die Rheinebene und den Odenwald wurde der Trullo 2014 mitten im Weinberg erbaut. Der besagte Trullo wird gerne genutzt, um zu feiern. Beim „Feierabend beim Winzer“, einer Art kleines Weinfest, das im Sommer in Gundheim stattfindet, kann man hier mitten im Weinberg die guten Weine Hubert Schreibers, sowie leckeres Essen genießen. Auch die angebotenen Planwagenfahrten des Weingutes enden hier. Nach der Tour durch die Weinberge und Verkostungen am Rebstock werden an diesem schönen Ort zum Abschluss der Feier rheinhessische Spezialitäten wie Wildbratwurst, Winzersteaks aber auch vegetarisches gegrillt und der Abend ausklingen gelassen. Die Planwagenfahrten können direkt beim Winzer gebucht werden. Eine Übernachtungsmöglichkeit in den Gästezimmern in Gundheim ist ebenfalls möglich. So hat jeder die Möglichkeit, den Wein und den Abend zu genießen. Das nächste geplante Event vomWeinhof Hubert Schreiber wird nächstes Jahr der „Tanz in den Mai“ mit Frühschoppen am ersten Mai sein. Die Liebe zumTrullo zeigen auch die Gemälde, dieman dort findet. Mit tollen Erlebnissen und Erinnerungen verbunden, verschönern sie nicht nur den Trullo. Auch auf dem Etikett der Secco Flasche findet man die Erinnerung an ein Zusammensein an einem Geburtstag am Trullo, das von Künstlerin Anja Ziegler aus Worms fotorealistisch an die Wand des Gebäudes gemalt wurde. Eine weitere Bereicherung des großen Sortimentes von Hubert Schreiber sind Traubensäfte, Seccos und Destillate. Aus der Ernte von 1999 und 2000 ließ der Winzer einen besonderen Weinbrand brennen und über zehn Jahre imBarriquefass liegen. Passend zum Geburtsjahrgang seines ältesten Sohnes, wurde der Weinbrand „Pascal“ nach diesem benannt. Wer eine Auswahl an Hubert Schreibers Weinen probieren möchte, hat die Möglichkeit sich für den 17. Dezember bei Wine & DineimLandhotel zum Schwanenanzumelden.

14 Wonnegauer Magazin Secco di vino 2021 Perlwein Ein Cuvèe aus Sauvignon Blanc und Cabernet Blanc. Dieser leichte, spritzige Secco ist ein Genuss für jede Gelegenheit. Sein dezent nussiges, muskatiges Aroma mit Noten von reifen Früchten, Johannisbeere, Birne und Pfirsich, gepaart mit dem frischen prickelnden Gefühl am Gaumen machen ihn zu einem fantastischen Gastgeber und Begleiter. Alkohol: 11,6 %vol Restsüße: 19,3 g/l Gesamtsäure: 6,1 g/l Blanc de Noir 2021 „Randewu“ Die Trauben für Hubert Schreibers Blanc de Noir werden von Hand geerntet und anschließend als ganze Trauben schonend gepresst, so dass keine Farbe aus der Beerenhaut freigesetzt wird. Diese elegante Struktur und Frische des Blanc de Noir, von der Rebsorte Saint Laurent, geben ihm den unverkennbaren Geschmack. Er steht goldgelb imGlas und zeichnet sich durch seine Harmonie von Säure und Süße aus. Das Aroma erinnert an Waldbeeren, Heidelbeere, Holunderbeere, aber auch an Zitrusfrüchte. Ideal zum Genießen für jede Gelegenheit oder als Begleiter zu Essen, wie beispielsweise leichte Speisen, gerne auch asiatisch. Überzeugend im Genuss allein, zu zweit oder mit Freunden. Alkohol: 11,4 %vol Restsüße: 7,0 g/l Gesamtsäure: 6,7 g/l Sauvignon Blanc 2021 Im Weinhof Hubert Schreiber werden nicht nur Charmeure beschäftigt, sondern auch geerntet! Denn der Sauvignon Blanc ist einfach ein echter Franzose: elegant, weltgewandt und charmant. Man erkennt ihn am typischen Duft. Er ist sehr mineralisch und saftig im Abgang. Jetzt haben Sie noch einmal die Chance den Sauvignon Blanc des 2021er Jahrgangs zu probieren. Er präsentiert sich mit Aromen von grüner Paprika, Johannisbeere, Stachelbeere und exotischen Früchten. Passt hervorragend zu Spargelgerichten, Fisch und auch solo zum Genießen. Alkohol: 12,49 %vol Restsüße: 3,8 g/l Gesamtsäure: 6,2 g/l Merlot 2018 EINFACH PERFEKT … passt dieser Merlot zu Wild- und Fleischgerichten. Mit ganz dezenter Barriquenote gehört der komplexe Rotwein zur Spitzenklasse. Der Weinberg steht in der Lage Gundheimer Sonnenberg auf schwerem Tonboden mit hohem Anteil an Kalksteinen. Die Trauben wurden von Hand geerntet und ohne Stiele auf der Maische vergoren. Der Wein reifte zwei Jahre im großen Eichenholzfass. VomAroma Pflaume, Kirsche, dunkle Beeren – ein Genuss, dem man nicht widerstehen sollte. Alkohol: 14,0 %vol Restsüße: 4,0 g/l Gesamtsäure: 4,5 g/l Acolon 2019 Bei der sogenannten „Grünen Lese“ werden entweder alle Trauben halbiert, dass nur der obere Teil einer Traube hängen bleibt, oder es wird ein Drittel bis die Hälfte aller Trauben abgeschnitten. Die ganze Ernährung und Zuckerbildung des Rebstocks geht dann in die noch hängenden Trauben. Der Ertrag wird reduziert und die Qualität gesteigert. Anschließend reifte der Wein fast zwei Jahre im großen Holzfass. Neben feinen Fruchtaromen von Kirschen, schwarzen Beeren und etwas Vanille zeichnet sich dieser dichte, südländisch anmutende Rotwein durch eine harmonische Fülle und dezente Tannine aus. Mit seiner tiefroten Farbe und würzig-fruchtigen Note passt der Acolon hervorragend zu kräftigen Käse- und Fleischgerichten wie Wild und Rind, aber auch zu gegrilltem Fisch. Der Wein macht warm ums Herz und passt hervorragend zur Advents- und Vorweihnachtszeit. Alkohol: 13,61 %vol Restsüße: 4,2 g/l Gesamtsäure: 5,4 g/l Collection „H“ 2018 Haben Sie schon eine Idee davon, wie Ihr kulinarischer Plan für die Feiertage aussieht? Der Weihnachtsklassiker des Winzers: Ein Cuvée der besten Rotweine aus dem vielversprechenden Jahr 2018. Dieser Wein wird nur aus den besten Jahrgängen abgefüllt. Der Vorgänger war aus dem Jahr 2011! Der tiefrote, schwere Rotwein hat internationalen Charakter. Kräftige Tannine, Aromen von Kirsche, Brombeere, Pfeffer und Vanille. Er passt hervorragend zu dunklem Fleisch, wie Wildschwein, Hirsch, Reh, oder wird auch gerne einfach so genossen. Alkohol: 14,1 %vol Restsüße: 3,6 g/l Gesamtsäure: 5,4 g/l Text: Jessica Bömicke WEINPAKET Natürlich haben wir auch dieses Mal gemeinsam mit demWinzer ein exklusives Weinpaket aus sechs interessanten Weinen zusammengestellt. Das Paket kann unter info@wonnegauer-magazin.dedirekt bei uns bestellt werden. Preis, einschließlich Lieferung: 50 Euro wmWeinpaket 50,– € versandkostenfrei Weinhof Hubert Schreiber Westhofener Str. 4 67599 Gundheim Telefon 06244 905407 info@weinhof-schreiber.de www.weinhof-schreiber.de Bilder: © Mirco Metzler/DIE KNIPSER

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16 Wonnegauer Magazin Zutaten 40 g Butter 40 g Mehl 1,5 l Brühe 50 g Speckwürfel 1 Zwiebel, gewürfelt 1 Knoblauchzehe 100 ml Weißwein 100 ml süße Sahne 200 g Creme fraiche 2 EL Tomatenmark 1 EL Paprikapulver, edelsüß 400 g Weißkohl, fein geschnitten Zum Abschmecken: Salz, Pfeffer, Muskatnuss Rezeptecke Zubereitung In einem Topf mit Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen und mit 1 l Brühe ablöschen. Zirka 15 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Speckwürfel in einer Pfanne in Öl anbraten, Zwiebelwürfel dazugeben, andünsten und mit der restlichen Brühe ablöschen. Anschließend Tomatenmark, Paprikapulver und Wein in den Topf dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Danach das Weißkraut unterheben und so lange köcheln lassen, bis der Kohl weich ist. Anschließend den Pfanneninhalt untermengen. Zum Schluss die Sahne und Creme fraiche einrühren und servieren. Guten Appetit! Bild: © Sissi Steuerwald Deftige Weißkohlsuppe von Regina Janneck

Wonnegauer Magazin 17 Ein Jahr voller Events in Osthofen Mittlerweile hat sich „Der Schwanen“ in Osthofen über die Stadtgrenzen hinweg zu einer Eventlocation entwickelt, zu der bundesweit Spirituosen- und Weinliebhaber pilgern. Was 2016 mit einem Whisky-Tasting mit zwölf Personen begann, hat sich derweil zu einem Geheimtipp entwickelt. Nahezu an jedem Wochenende im Jahr finden Events statt! Neu erschienen ist der Eventkalender für das gesamte Jahr 2023. Die gute Nachricht vorweg: Alle Eventpreise wurden trotz gestiegener Kosten konstant gehalten. Inhaber Markus Seibert freut sich besonders hierüber und begründet dies mit dem gestiegenen Zuspruch: „Aufgrund der guten Resonanz konnten wir die Preise stabil halten. Es muss wohl daran liegen, dass die Leute zufrieden waren, dass sich die Gästezahlen trotz Corona verdoppelt haben!“ So wurde schon 2022 die VeranstaltungWine & Dine, bei der zum 5-Gang-Menü jeweils einWinzer seineWeinbegleitung zumMenü persönlich vorstellt, von ein- auf zweimal monatlich verdoppelt. Über die Grenzen Rheinhessens bekannt sind auch die Whisky-, Gin(Tonic)- und Rum-Tastings, bei denen es neben sieben vorgestellten Spirituosen ein 3-Gang-Menü gibt. Die Candle-Light-Dinner erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Während sie 2022 ein Mal im Monat stattfanden, können sie 2023 an zwei Terminen imMonat zum Preis von 79 Euro pro Paar gebucht werden. Die Möglichkeit, im dazugehörigen Hotel nach einem Event übernachten zu können, ist ein großer Vorteil der Location. Denn niemand sollte nach einem der Events noch nachhause fahren. Viel entspannter ist es, nach einer Übernachtung im Hotel den Folgetag mit einem leckeren, regionalen Frühstück zu beginnen. Ein weiterer Tipp sind die Küchenpartys (59 Euro). Aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl von 30 Personen sind sie immer schnell ausgebucht. Bei den beliebten Partys kann man Koch Marvin Driess beim Zubereiten des 4-Gang-Menüs über die Schultern schauen, das anschließend verkostet wird. Auch auf die Events „Wein & Käse“ (49 Euro), das 7-Gang-EdelbrandFoodpairing (99 Euro) und die vierteljährlichen After-Work-Partys mit DJ Dirk darf man sich wieder freuen. Ganz besonders gespannt ist Markus Seibert jedoch auf die erste Wonnegauer Weinmesse im April und das am 28. Januar 2023 stattfindende Event „Meet & Eat“ (99 Euro), bei dem die Destille Banzai Spirit aus Osthofen ihre sechs Destillate vorstellt. Dazu wird eine passende Speise serviert und im Anschluss findet eine After-ShowParty mit DJ Dirk statt. Wie man sieht, ist viel los im historischen Schwanenkomplex. Alle Events sind auch als Gutschein verfügbar. Der vollständige Eventkalender ist auf der Homepage unter „Eventkalender pdf“ zu finden. Text: Jessica Bömicke Gastronomie Anzeige Wonnegauer Magazin 17

18 Wonnegauer Magazin Porträt Die Theken der Welt ohne Instrumente rocken Eicher The Rock‘N Gin hat Großes vor Ein Weihnachtsgeschenk vor zwei Jahren war der Grundstein für eine leckere Firmengründung. Samuel Gerner bekam von seiner Mutter unter dem geschmückten Weihnachtsbaum eine Flasche Gin, den ersten, den er je getrunken hatte. Der Geschmack rockte ihn, so dass er nicht nur jeden Schluck des Wachholderbrandweins genoss, sondern sich informierte, wie man selbst welchen herstellen könnte. „Zuerst sollte es nur ein Hobby sein“, erinnerte sich Gerner im Gespräch. So recherchierte und informierte er sich, probierte Rezepte und der erste Gin konnte im kleinen Kreis getestet werden. „Es war natürlich mega gut.“ So gut, dass Thomas Riffel, der Vater seiner Freundin Selah, bereits am nächsten Tag heimlich in einer Destillerie anrief. Dort erkundigte er sich, was die Voraussetzungen für eine Kooperation wären. Die Idee zu einer gemeinsamen Firma war geboren. In enger Zusammenarbeit mit der pfälzischen Destillerie wurden die Rezepte verfeinert und nach demWunsch von Gerner und Riffel Gin produziert. Thomas Riffel, großer Rockfan und Gründer von Rock‘N Worscht, ist bestens in der Rockbranche vernetzt: „Ich fand die Idee klasse. Und dann setzt man das auch um. Ganz einfach.“ Gemeinsamwurde die Firma gegründet. Während die Männer ihre Leidenschaft bei der Herstellung einfließen lassen, ist Selah Riffel für die Homepage, Social Media und die Labels zuständig. Bevor der eigene Gin auf den Markt kommen konnte, hieß es Rezepte verfeinern, verkosten, nachbessern und wieder probieren – bis alle von dem einen Schluck gleichsam begeistert waren. Im Vordergrund standen von Anfang an nicht nur Geschmack, sondern auch Qualität und Nachhaltigkeit. 2021 war es soweit und The Rock’N Gin startete als Newcomer der Gin-Szene. Derzeit gibt es im eigenenWeb-Shop zwei Sorten: einen Dry Gin „The Rock’N Gin“ mit Zitrusfrüchten-Zitronenmelisse-Lavendel-note und „The Rock’N Gin Black“ mit fruchtiger Rhabarber-LitschiNote. Bilder: © Rock’N Gin Für Überraschungen sind die Eicher Gin-Fans immer gut. So rockten sie sogar auf der Eicher Bierwanderung das Event, für den Samuel Gerner eigens einen Gin-Bier-Cocktail erfand. Nach der großen Überraschung fand das neue Getränk sehr großen Anklang. Im nächsten Jahr wird ein Großprojekt mit einer sehr bekannten deutschen Rockband zusammen umgesetzt. Es wird eigens für und mit der Band ein Gin kreiert. Es wird der erste Schritt sein, um dem Namen noch mehr Bedeutung zu geben. Es wäre ein Traum, dass auch weitere Bands dieses Angebot nutzen würden. The Rock’NGin will hinaus in die großeWelt. Schon jetzt gehen Bestellungen deutschlandweit ein. Alle sind gespannt, wohin der Weg sie noch führen wird. Kreative Ideen schwirren dem Gründerteam bereits in Gedanken, doch eines nach dem anderen. Immerhin haben alle noch ihre Brotjobs, die ebenso zeitintensiv wie ihre Gin-Passion ist. Gewiss ist, dass alles, was Gerner und Riffels angehen mit Herzblut geschehen wird. Bereits jetzt hat der pfälzisch-rheinhessische Gin Stammkunden, darunter auch die Rockband „Kissin Dynamite“. Wer ebenfalls gerne ginmäßig gerockt werden will, kann unter anderem im „Landhotel Zum Schwanen“ oder in der „Einraum Bar Worms“ probieren. Weitere Partner, sowie drei Rezepte, wie auch der eigene Shop sind unter https://therockngin.comzu finden. Up to date bleibt man zudem auf dem Profil instagram.com/therockngin Text: Sissi Steuerwald

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20 Wonnegauer Magazin Porträt Besondere Düfte in einer heimatverbundenen Verpackung Candelae Duftkerzen aus Eich Alles begann mit der Suche nach einem kleinen Weihnachtsgeschenk. Dass daraus einmal ein eigenes Geschäft mit heimatverbundenen Produkten wird, war damals nicht geplant. Doch mittlerweile findet man Zedernholz, Waldluft, Summer Vibes, Gute Laune und weitere Duftnoten im Angebot der Candelae Duftkerzen in Eich – und das alles aus natürlichen Duftstoffen, die stilecht verpackt in einer recyceltenWeinflasche oder einem Apothekerglas daherkommen. Joachim Bohn, Inhaber der Candelae Duftkerzen und Abteilungsleiter eines Modehauses in Worms, war 2018 auf der Suche nach einem kleinen, aber besonderen Geschenk alsWertschätzung für seine Mitarbeiter. Als er nichts Passendes fand, kam er auf die Idee etwas Eigenes zu machen, das mit der heimatlichen Weinregion verbunden ist. „Wie wäre es also mit Kerzen aus einer alten, recycelten Weinflasche?“, dachte er sich. Mit einem Handglasschneider machte er sich an die Arbeit und verschenkte dieses besondere Präsent auch an Freunde und die Familie. Natürlich waren die damaligen Kerzenmit den heutigen nicht zu vergleichen aber dennoch ein schönes Geschenk. Tatsächlich war es in den Anfängen auch schwer, an alte Weinflaschen zu kommen, da die meistenWinzer diese wegwerfen. So waren die ersten Kerzen von Candelae nicht einheitlich, sondern in verschiedenen alten Flaschen zu finden. Mal größer, mal keiner, mal dicker, mal dünner, mal grünes, mal weißes Glas … Doch bevorzugt wurde von den meisten Kunden das grünliche Glas, bei dem man direkt erkennt, dass es sich vorher um eine Weinflasche gehandelt hat. Nachdem sich die Idee und die Kerzen immer weiterentwickelten und immer mehr Menschen so eine besondere Kerze haben wollten, stieg Joachim Bohn auf professionellere Maschinen um und arbeitet mittlerweile mit einer Glaserei in Griesheim zusammen, die die Ränder der abgeschnittenen Weinflaschen anschmilzt, sodass sie schön abgerundet sind. Die Weinflaschen für die Gläser bekommt er vom Weingut Wissgott aus Gundheim – einem unserer ehemaligen Weingüter des Monats. In Kooperation mit Winzer SaschaWissgott gibt es auch eine eigene, ganz besondere Duftkerze: „Sauvignon Blanc“. Recht schnell nahm das erste Geschäft, ein Unverpacktladen in Paderborn, die besonderen Kerzen ins Sortiment auf. Mittlerweile sind es 26 Geschäfte deutschlandweit, die die Kerzen führen. Besonders in der Mainzer Region sind die Duftkerzen in heimatverbundener Verpackung sehr beliebt. Bilder: © Candelae Duftkerzen Wert gelegt wird bei den Candelae Duftkerzen auf natürliche Inhalts- und Duftstoffe. So wird beispielsweise kein übliches Paraffinwachs verwendet, sondern Sojawachs. Die Duftstoffe bestehen aus naturreinen, ätherischen Ölen ohne jegliche Chemie und sind zusätzlich auch vegan. Das hat zur Folge, dass die Kerzen nicht so stark duften wie die meisten herkömmlichen Duftkerzen. Sie versprühen eher dezent ihren natürlichen Duft. Zusätzlich zu den Duftkerzen in den alten Weinflaschen kam ein Freund des Inhabers auf die Idee, die Gläser auch als Trinkgläser zu verwenden. Diese eigentlich so naheliegende Idee wurde in die Tat umgesetzt und die Weinflaschen von der Glaserei so behandelt, dass man sich beim Trinken nicht verletzen kann und einen schönen, glatten Rand hat. Einzeln oder im Dreierpack kann man die Trinkgläser aus ehemaligen Weinflaschen nun auch kaufen – vielleicht sogar als kleines Pendant zum Pfälzer Dubbeglas. Weitere Produktideen existieren auch schon und warten auf die finale Umsetzung – man kann also gespannt bleiben. Die Duftkerzen gibt es sowohl mit ganz besonderen Duftnoten wie Waldluft, Frühlingsfeuer, Summer Vibes, Gute Laune, Zedernholz oder Heublume als auch mit bekannten Düften wie Lemon, Pink Grapefruit oder Zimt. Die Produkte kann man entweder über den Onlineshop unter www.candelae.deoder in verschiedenen Ladengeschäften wie der Puderdose in Worms, dem Weingut Cleres inWorms-Abenheim, demWeingut Wissgott in Gundheim oder dem sʼFachel oder Unsereins in Mainz kaufen. Neben dem klassischen Kauf im Laden gibt es für größere Aufträge wie Hochzeiten oder Kooperationen mit Firmen, auch die Möglichkeit, das Etikett der Kerzen individuell bedrucken zu lassen. Alle Händler findet man ebenfalls aufgelistet auf der Webseite von Candelae Duftkerzen. Text: Jessica Bömicke

Wonnegauer Magazin 21 Vorsorge für den Ernstfall: Wie eine Vorsorgevollmacht hilft Gerade Familien sollten rechtzeitig Vorkehrungen treffen und eine Vertrauensperson benennen Anträge bei Versicherungen und Ämtern, offene Rechnungen oder der Zugriff aufs Gehaltskonto: Haben Partner eine Vorsorgevollmacht erteilt, sind sie für den Ernstfall gut gewappnet. Wenn einem der beiden etwas zustößt, kann der andere mitentscheiden – andernfalls muss das Gericht einen Betreuer oder eine Betreuerin bestellen. Wenn die Partner Kinder haben, ist es außerdem sinnvoll eine weitere Vertrauensperson zu benennen. Viele hegen eine gewisse Scheu vor diesem Thema: „In unserer Kultur lernen wir nicht, dass Abschied und Schmerz zum Leben gehören, und deshalb fällt es oft schwer, über solche Dinge zu sprechen“, begründet Trauerbegleiterin und Dozentin Ute Arndt aus Bark bei Hamburg, im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Notarielle Beurkundung für Familien mit Eigenheim Die Vorsorgevollmacht, ein Dokument, mit der einer Person erlaubt wird, für einen selbst zu entscheiden und zu handeln, sollte jedoch nicht rein digital hinterlegt werden. Grundsätzlich bedarf es einer Vollmacht im Original und mit Original-Unterschrift. Geregelt wird darin, über welche Lebensbereiche entschieden werden soll, beispielsweise über medizinische Behandlungen, den Abschluss oder die Kündigung von Verträgen oder auch Angelegenheitenmit dem Finanzamt, der Krankenkasse oder den Versicherungen. Auf der Internetseite des Bundesjustizministeriums (www.bmjv. de) gibt es eine Broschüre sowie seriöse, juristisch geprüfte kostenlose Vordrucke zum Ausfüllen. Es genügt, sich die entsprechenden Formulare auszudrucken und auszufüllen. Ändert sich etwas, einfach eine neue Vollmacht ausfüllen und die alte vernichten. Wer ganz sicher sein will, dass die Vollmacht wirklich den eigenen Wünschen entspricht, geht am besten zu einer Notarin oder einem Notar. Bei einem Vermögen von 20.000 Euro kostet eine individuelle Vorsorgevollmacht inklusive Beratung etwa 75 Euro. Ratsam ist die notarielle Beurkundung vor allem für Familien mit Eigenheim oder wenn einer der Partner ein Unternehmen hat: Dann reicht eine einfache Vollmacht aus dem Internet nicht aus. Zusätzlich ratsam: Patienten- und Sorgerechtsverfügung Ergänzen lässt sich die Vorsorgevollmacht mit einer Patientenverfügung, in der allein medizinische Behandlungen für den Notfall geregelt sind. Eine Sorgerechtsverfügung empfiehlt sich zudem, um das Sorgerecht für die Kinder zu bestimmen. Dazu reicht ein handschriftliches, von beiden Elternteilen unterschriebenes Dokument mit der Überschrift „Sorgerechtsverfügung“, das man der ausgewählten Person für den Ernstfall übergibt. Text: Apothekenmagazin „Baby und Familie“ Bild: © Jessica Bömicke Gesundheit

22 Wonnegauer Magazin Ihre Liebe zum Pferd haben Sie schon früh entdeckt. Was macht das Reiten und die Arbeit mit Pferden so besonders? Ja, als Kind hat mich das schon fasziniert! Dieser erste Eindruck: Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Wenn jemand übers Feld galoppierte, dachte ich „Wahnsinn!“. Das hat mich so gefesselt! Es hat lange gedauert, bis ich zum ersten Mal selbst reiten durfte. Aber dann war ich vollkommen fasziniert. Ich glaube das ist ein Gen, das man hat, oder nicht hat. Und ich habe es. Auch nach meinemUnfall habe ich versucht, wieder zu reiten. Das ging nicht so, wie ich wollte, weil mein Körper einfach anders war. Natürlich war ich dann frustriert. Aber ich bin immer dabeigeblieben und saß zumindest einmal in der Woche auf dem Pferd einer Freundin. Aufhören konnte ich nie wirklich. Als ich von Lüneburg nach Heidelberg gezogen bin, habe ich mich direkt auf die Suche nach einem Reitstall gemacht. Seitdem bin ich wieder voll am Reiten und 1998 wieder in den Sport gegangen. Mit 23 Jahren stürzten Sie bei einer Vielseitigkeitsprüfung schwer vom Pferd, sodass ein Lendenwirbel brach und Sie seitdem inkomplett querschnittsgelähmt sind. Das heißt, nur ein Teil der Nerven im Rückenmark wurde zerstört und Sie können noch mit Hilfe von Stöcken und Schienen bzw. Spezialschuhen laufen. Wie hat sich Ihr Leben danach verändert? Was ist Ihnen damals durch den Kopf gegangen? Es ist schwierig zu sagen. In demMoment weißman gar nicht, was vor einem liegt oder was passiert ist. Mit Querschnittlähmung hat man sich eigentlich nie befasst. Ich kannte niemanden in der Familie oder im Freundeskreis. Insofern ist es ganz gut, dass man immer nur scheibchenweise mitbekommt, was das bedeutet. Ich glaube, wenn man von vorneherein das ganze Paket weiß, dann ist man schon mal fertig. Das war es in dem Maße bei mir zum Glück nicht. Die erstenWochen oder Monate waren wirklich schlimm. Man liegt nur, wird gedreht und kann gar nichts machen. Aber sobald ich in den Rollstuhl kam und selbst herumfahren konnte, wurde es besser. Ich habe eine tolle Clique kennengelernt. Das war dann eine völlig andere Geschichte. Wir haben zusammen gefrühstückt und uns immer wieder getroffen. Da merkte ich schon, dass nicht alles vorbei ist. Auch wenn man Rollen statt Füßen hat, ist das Leben lebenswert und man kann noch ganz viel machen! Das war schon der erste Schritt. Zuhause kamen dann neue Schwierigkeiten, die einen schon nochmal frustrieren. Aber auch das geht, wenn man „Behindert ist nur der, der sich selbst behindert“ Erfolgreich im Dressurreiten mit Handicap und bis zu den Paralympics, bei denen sie seit 2000 Medaillen nachhause bringt, schaffte es Hannelore „Hanne“ Brenner. Wir durften die Reiterin im schönenWachenheim imZellertal besuchen, wo sie mittlerweile mit ihrer Frau Dorte Christensen, die gleichzeitig auch ihre Beraterin und Trainerin ist, ihren Hunden und Pferden lebt. Hanne Brenner erzählt uns bei einem Besuch mehr über sich, ihre Erfolge und ihren Verein: die „Kleinen Glücksritter“. wm nachgefragt I VG Monsheim Bilder: © Silke Rottermann, Uta Helkenberg

Wonnegauer Magazin 23 seinen Weg findet. Nach Heidelberg zu gehen, war dann der größte Schritt für mich. Das war drei Jahre später und ich glaube das Beste, was mir passieren konnte. Hier habe ich einen Schnitt zu meinem vorherigen Leben gemacht und konnte neu anfangen. Hatten Sie Angst wieder auf ein Pferd zu steigen? Erstmal nicht. Der Unfall passierte, weil ich falsch reagiert hatte. Ich hatte damals ein junges Pferd. Einen Vertrauensverlust hatte ich also nie und bin ohne Probleme wieder aufs Pferd gestiegen. Danach merkte ich aber schon, dass ich nicht so wirklich weiterkomme, denn ich konnte mich nicht so richtig durchsetzen. Das Pferdmerkt das dann natürlich auch. Die Komplikationmit diesem Pferd erledigte sich leider ein Jahr später, als er eingeschläfert wurde. Bei anderen Pferden, die ich geritten bin, hatte ich danach eigentlich auch nie Angst. Die Angst hat mich erst eine ganze Weile später beschlichen. 1999müsste das gewesen sein. Damals hatte ich ein junges Pferd, von dem ich ein paar Mal richtig blöd runtergefallen bin. Da habe ich das erste Mal mit dieser Angst zu tun gehabt, die mich auch jetzt ab und an noch beschäftigt. Ich bekomme schon mal Panik, wenn ich das Gefühl habe, dass eine Situation kommt, die ich nicht kontrollieren kann. Und wie kann man sich das Reiten mit Handicap vorstellen? Eigentlich genauso wie das Reiten ohne Handicap. Letztendlich wird das Pferd beurteilt und muss so gehen wie man es möchte. Es muss vor allem losgelassen gehen. Von meiner Frau und auch Trainerin habe ich da viel mitbekommen. Sie hat mir zum ersten Mal gesagt, dass man nicht so viel machen muss und locker bleiben soll. Dadurch habe ich erstmal gemerkt, dass ich doch viel mehr Einwirkung habe, als ich eigentlich dachte. Es gibt eben auch Pferde, die das einfach annehmen. Genauso wie es Pferde gibt, die auch eine stärkere Einwirkung nicht annehmen. Es ist notwendig, dass man ein sensibles Pferd hat. Dann funktioniert eine ganze Menge mehr. Das Reiten mit Handicap ist somit eigentlich nicht viel anders. Ich denke immer, beim Reiten hat jeder ein Handicap. Einer macht immer den Kopf runter, der andere hängt immer zur Seite, … Und damit muss sich jeder auseinandersetzen. Ich hatte auch schon Maschen, bei denen ich gedacht habe: „Das kann ich nicht.“ Dorte sagt dann immer: „Ja und? Kannst du dir dafür was kaufen? Du willst doch da hin, also durch da!“ Ich glaube das ist genau der richtige Weg. Was hat Sie Ihrer Meinung nach so erfolgreich gemacht? Ich denke eine gewisse Grunderfahrung. Bestimmt auch ein bisschen Talent. Anfangs hatte ich schon einiges an Erfolgen. Die waren, glaube ich, auch dem geschuldet, dass der Parasport damals erst im Anfang und Aufbau war. Ein Riesenglück hatte ich, als ich meine Wunderstute „Women of the World“ und ein Jahr später Dorte gefunden habe. Dieses Dreiergespann hat, glaube ich, die unglaublichen Erfolge in dieser Dichte – also jedes Jahr immer die gleichen Erfolge – eingebracht. Das war schon Irre! Das hätte ich sonst wahrscheinlich nicht gehabt. Was sind Ihre aktuellen Ziele? Sind die Paralympics 2024 in Paris schon in Aussicht? Das wäre schön, aber der Sport hat sich sehr weiter entwickelt. Das ist einfach so. Ich habe schon lange ein ganz tolles Pferd. Es hat auch eine Weile gedauert, bis wir dahin gekommen sind, wo wir jetzt stehen. Die Paralympics sind schon das Ziel, aber es wird verdammt schwierig. Die Pferde sind inzwischen unbezahlbar und dementsprechend gut geworden. Auch die anderen Länder ha-

24 Wonnegauer Magazin ben unheimlich tolle Pferde und auch Reiter. Insofern ist es wirklich schwierig, da irgendwas zu sagen. Wir haben auch in Deutschland wieder sehr gute Paare dazu bekommen. Da muss man einfach abwarten. Ich werde meinen Weg weiterverfolgen und dann schauen wir mal, wo wir hinkommen. Ein Ende der Reitkarriere ist also noch nicht in Sicht? Nein, im Moment nicht. Es klappt momentan auch wirklich sehr gut. Sowohl mit der Stute als auch mit meinem Reiten. Nach den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro hatte ich einen Tiefpunkt. Dafür hatte ich mich noch mit einem Nachwuchspferd qualifiziert. Doch einen Tag vor Abflug hatte er ein dickes Bein. Ganz tolles Timing... Danach war die Zeit echt schwierig. Aber jetzt habe ich wieder richtig Spaß am Reiten! Es funktioniert auch richtig gut und insofern wäre es blöd, jetzt aufzuhören. Sie haben auch den Verein Kleine Glücksritter gegründet. Können Sie uns und unseren Lesern mehr darüber erzählen? Es fing an mit einem Treffen, das von einer Bekannten initiiert wurde, die im Odenwald geritten ist. Dort war ein Mädchen, das immer zum Reiten von einem Pferd kam und schwer krebskrank war. Das war im März 2012. Das Mädchen hatte den Wunsch geäußert, dass sie gerne mal mit mir trainierenmöchte. Normalerweise mache ich gar kein Training. Aber das war eine spezielle Geschichte. Ich dachte, es geht ja eigentlich nicht um das Training, sondern um das Treffen und bin dort hingefahren. Als ich ankam, saß sie schon auf dem Pferd und hat einfach nur gestrahlt. Sie war völlig glücklich und ist getrabt und galoppiert. Durch ihre lange Krebserkrankung hatte sie schon einiges an Handicap. Im Januar war sie austherapiert gewesen. Es war schon eine schreckliche Situation. Mich hat es trotz allem so fasziniert, was für eine Lebensfreude dieses Mädchen hatte. Das habe ich auch Freunden erzählt. Ich dachte mir, dass man es doch irgendwie hinkriegen müsste, dass solche Kinder, wenn sie wollen, immer zum Pferd kommen und immer diese Momente erleben können, die sie von ihrer Krankheit ablenken. Ein Freund von mir ist drangeblieben und inzwischen auch unser Geschäftsführer. Ich habe ein kleines Konzept erstellt und dann ging die Vereinsgründung relativ schnell. Die Kleinen Glücksritter laufen jetzt schon seit 2013 wirklich gut. Zwar keine tausende, aber sehr viele Kinder über ganz Deutschland verteilt, konnten wir vermitteln. Inzwischen auch traumatisierte Kinder und Kinder aus Frauenhäusern. Wir schauen dabei sehr genau hin, finanzieren zehn bis zwölf Reitstunden oder -kontakte und bezahlen auch die Fahrtkosten für die Eltern. Gerade, weil die Eltern in der Zeit oft aufhören zu arbeiten, um für das Kind da zu sein, ist finanziell meist nicht viel da. Wie kann man sich denn engagieren, helfen oder spenden? Wir haben eine Webseite: www.kleine-gluecksritter.de. Dort findet man ein Spendenformular. Natürlich freuen wir uns auch über neue Mitglieder. Und wenn man denkt, dass man ein geeignetes Pferd hat, kann man sich auch gerne melden. Das würden wir dann in einer Datei aufnehmen und wenn sich in der Nähe ein Kind meldet, Kontakt aufnehmen. Momentan stehen wir auch finanziell ganz schön unter Druck, weil die Spendenbereitschaft zurückgegangen ist und wir haben keine großen Einnahmenmehr hatten. Momentan sind große Aktionen, die wir eigentlich jedes Jahr hatten, ausgefallen. Daher freuen wir uns über jegliche Unterstützung! Text: Jessica Bömicke Verlag und Herausgeber Wonnegauer Immobilien- und Medienhaus UG (haftungsbeschränkt) Gemäß § 9 Abs. 4 des Landesmediengesetzes für Rheinland-Pfalz wird darauf hingewiesen, dass Geschäftsführer des Verlages Daniela Ringe und Markus Seibert sind. Werfelstraße 18, 67574 Osthofen Telefon 06242 503650 info@wonnegauer-magazin.de www.wonnegauer-magazin.de Geschäftsführung Daniela Ringe Markus Seibert Redaktionsleitung Jessica Bömicke (V.i.S.d.P.) redaktion@wonnegauer-magazin.de Anzeigenleitung Daniela Ringe Mobil 0177 5634097 dr@wonnegauer-magazin.de Titelfoto ©Michael F. Jung Satz und Digitalausgabe Grafik-/Webdesign Bauer Neckarstraße 36, 67574 Osthofen Mobil 01522 1996881 info@wir.machen.design https://wir.machen.design Druck Druckhaus Franz Seibert GmbH & Co. KG Ziegelhüttenweg 48, 67574 Osthofen Telefon 06242 9115110 info@seibert-druck.de www.seibert-druck.de Ausgabe 8 Dezember 2022/Januar 2023 Copyright Wonnegauer Immobilien- und Medienhaus UG (haftungsbeschränkt) DiesesMagazinwurdemit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestemWissen erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger Prüfung weder vom Verlag noch von der Redaktion eine Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dieMeinung des Autors, bzw. des Unternehmens wieder. Der Verlag und die Redaktionmachen sich diese Fremdbeiträge nicht zu Eigen. DieUnternehmen sind für das zur Verfügunggestellte und veröffentliche Bild- undGrafikmaterial in diesemMagazin verantwortlich, insbesondere ob das Material frei von Rechten Dritter ist. Der Verlag hat die ausschließlichen Nutzungsrechte zur Verwertung der angenommenen und veröffentlichten Beiträge und Artikel. Nachdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit vorheriger Zustimmung des Verlages möglich. Alle Texte, Bilder undGrafiken sowie deren Anordnung unterliegen dem Urheber- und Leistungsschutzrecht. Für direkte oder indirekte Verweise auf fremde Internetseiten („Links“), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Verlages liegen, übernimmt der Verlag keine Haftung. 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