Wonnegauer Magazin - Okt./Nov. 2022

Wonnegauer Magazin 19 Eine Anekdote, was nehmen wir denn da? – Ah ja, der Juliusturm. Als Julius Grönewald noch gelebt hat, Gott habe ihn selig, war er mir auch behilflich. Er erzählte mir, als sein Sohn Julius geboren wurde, wollte er einen Turm als Landturm bauen. Es dauerte letztendlich zwei Jahre, bis der Turm gestanden hat. Er ist in dieser Zeit überall herumgelaufen und hat alte Steine für den Turm gesucht. Sodass die Leute gesagt haben: „Dort wo der Julius noch nicht war, da haben die Leute ihre Steine noch.“ Und er selbst erzählte mir: „Michael, der Turm steht auf der einen Hälfte auf Gemeindegrund und auf der anderen auf meinem Grund. Ich wusste nie, wo der Grenzstein war. Als ich dann den ersten Stock drauf gebaut habe, ist auf ganz wundersamer Weise der Grenzstein von unten nach oben gedrückt worden, sodass der Grenzstein genau in der Mitte von dem Turm unten ist.“ Und ich muss es ihm glauben, einem älteren Mann muss man einfach glauben … Eine schöne Anekdote auch über Julius Grönewald. Und es gibt noch 1.000 andere Geschichten über die Wingertsheisjer. Haben Sie denn ein Lieblings-Wingertsheisje? Ja, es sind eigentlich alle. Nein, tatsächlich ist es so, dass ich es entdeckte, ohne dass ich es wusste. In der Zeit 2005, als wir hierhergezogen sind, bin ich abends zum Herunterkommen mit meinemHund los und an das Orientalische Heisje gelaufen. Das gabmir wahnsinnig viel Ruhe. Ich wusste nicht, dass es von 1766 ist. Aber wennman sich darauf einlässt und sich dort in aller Ruhe hinsetzt, es genießt und ganz langsam runterkommt, dann erzählt das Heisje etwas. Ich glaube daran. Weil, was hat es schon erlebt so alt wie es ist …Genauso das Missions-Heisje. Wenn die Steine sprechen könnten …Wahnsinn! Das ist so ein Punkt, da komme ich einfach runter. Gemeinsammit Claudia Hillebrand haben Sie imMärz dieses Jahres das Buch „Die 111 schönstenWeinbergshäuschen in Rheinhessen“ veröffentlicht. Wie kam es dazu? Eigentlich ist das dadurch gekommen, dass Frau Hillebrand gerne wandert und bei Flonheim den Trullo bei strahlendem Sonnenschein gesehen hat. Von der Sonne angeleuchtet stand er da, und da dachte sie sich: „Das ist ja toll, da könnte man was machen!“ Und wie Sie schon gesagt haben, wenn etwas mit Wingertsheisjer zu tun hat, kommt man automatisch auch zu mir. Micheal Jung bei der Aussicht auf die Gemarkung Westhofen

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